Digitalisierung der Bundeswehr: BWI zahlt rund vier Milliarden Euro

Der größte IT-Partner der Bundeswehr veröffentlicht seine Vergabe-Roadmap 2023-28 und kündigt an, rund vier Milliarden Euro für Aufträge auszugeben.

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(Bild: Superstar / Shutterstock)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der wichtgste IT-Partner der Bundeswehr, die BWI GmbH, will in den kommenden fünf Jahren Aufträge im Wert von rund vier Milliarden Euro an die Wirtschaft vergeben. Das geht aus der Vergabe-Roadmap für die Jahre 2023-2028 hevor, die das Unternehmen am Mittwoch bei den BWI Industry Days in Berlin veröffentlicht und später per Pressemitteilung bekannt gemacht hat.

Die BWI Industry Days, deren dritte Ausgabe 2023 unter dem Leitthema "Gemeinsam für eine resiliente IT-Zukunft" stand, verstehen sich als Dialogplattform für Wirtschaft und Wissenschaft rund um die Digitalisierung der Bundeswehr. Sprecher von Bundeswehr, BWI und aus der Politik erörterten dabei am Dienstag und Mittwoch aktuelle Themen und Herausforderungen rund um die Digitalisierung der Streitkräfte. "Ziel ist es, der Industrie zu verdeutlichen, dass die Zusammenarbeit mit der BWI essenziell ist, um die Digitalisierung der Bundeswehr aktiv mitzugestalten", wird Frank Leidenberger, CEO der BWI, in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert.

In der nun veröffentlichten Vergabe-Roadmap für die Jahre 2023-2028 informiert die BWI über geplante Ausschreibungen – "ausdrücklich in Form von Planungsdaten, die nicht verbindlich sind", wie es heißt. Und weiter: "Als IT-Systemhaus der Bundeswehr und öffentlicher Auftragsgeber unterliegt die BWI GmbH dem EU-Vergaberecht."

Die BWI GmbH ist nach eigenen Angaben eines der größten IT-Service-Unternehmen in Deutschland und primärer Digitalisierungspartner der Bundeswehr. Sie erbringt für die Bundeswehr IT-Services im Inland und Ausland.

Seit ihrer Gründung 2006 hat die Firma ihr Leistungsportfolio demnach erheblich erweitert. Sie berät die Streitkräfte, entwickelt neue IT-Lösungen für die Bundeswehr und ist zentrale Kraft beim Auf- und Ausbau eines resilienten Partner-Ökosystems. Bundesweit hat das Unternehmen rund 7.000 Mitarbeitende.

Die veränderte Sicherheitslage stellt die Bundeswehr vor große Herausforderungen. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe werden IT-Sicherheit und damit die Digitalisierung zu immer wichtigeren Themen. Bereits im vergangenen Jahr drängte die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht deshalb auf eine schnellere Digitalisierung der Bundeswehr.

Aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen Bundeswehr, das Bundeskanzler Olaf Scholz kurz nach der Invasion Russlands in die Ukraine im vergangenen Februar zur Auf- und Ausrüstung der Bundeswehr auf den Weg gebracht hatte, sind 20 Milliarden Euro für Digitalisierung und Kommunikation vorgesehen. Im April 2022 monierte der Bundesrechnungshof, das Cyber-Lagezentrum der Bundeswehr sei nicht einsatzbereit. Es hatte bis dahin 60 Millionen Euro gekostet.

(akn)