Disassembler IDA Pro 6.0 erschienen

Die neuen Versionen des Disassemblers und des zugehörigen Decompilers bringen nicht nur Bugfixes und ein paar neue Features, sondern die lange erwartete volle Unterstützung für Linux und Mac OS X.

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Von
  • Christiane Rütten

Die Linux-Oberfläche von IDApro basiert auf der Grafikbibliothek Qt.

Der belgische Software-Hersteller Hex-Rays hat seinen Disassembler und Debugger IDA Pro in Version 6.0 und den Decompiler in Version 1.4 herausgebracht. Die signifikanteste Neuerung ist fraglos die volle Unterstützung von Linux und Mac OS X, und zwar sowohl für den grafischen Disassembler als auch den Decompiler. Bisher waren Linux- und Mac-Nutzer auf den Disassembler/Debugger beschränkt, und sie mussten ihn mit einem eher kruden Textinterface und einer von der Windows-Version abweichenden Tastaturbelegung bedienen. Die neue Oberfläche für Linux und OS X ist Qt-basiert und orientiert sich weitgehend an der klassischen Windows-GUI. Der für viele IDA-Pro-Nutzer gewohnte Griff zur Windows-VM kann somit künftig oft entfallen.

Die Mac-Version kommt ohne X11 aus. Sie basiert wie die Linux-Version auf Qt.

Zu den weiteren Neuerungen zählen neben diversen Bugfixes auch einige verbesserte Funktionen, aber für Windows-Nutzer ändert sich nur wenig. Projektdatenbanken (.idb-Dateien) werden nun laut Hersteller schneller gelesen und geschrieben, der Disassembler kann jetzt auch HP-UX-Core-Files lesen, die IA64-Unterstützung wurde verbessert, und außerdem gibt es nun einen Parser für Mach-O-Dateien. Der Decompiler erkennt unter anderem enum-Bitfelder, Referenzen auf flüchtige Speicherbereiche und das Oktalsystem. Die Preise für Disassembler, Decompiler und Renewals blieben unverändert: Der Einstiegspreis für IDA Pro liegt bei 630 Euro für die Standard-Edition, der Decompiler für x86 oder ARM kostet jeweils rund 1720 Euro. Für Bundles gibt es Rabatte.

Siehe dazu auch:

  • IDA Pro im heise Software-Verzeichnis

(cr)