Disney macht Kasse mit Fernsehen
Die Fernsehsender bilden das RĂŒckgrat des US-Unterhaltungskonzerns. In dem GeschĂ€ft sprudeln die Einnahmen aus Werbung und GebĂŒhren. Dagegen hatte Walt Disney bei Kinofilmen zuletzt ein schlechtes HĂ€ndchen.
Beliebte Fernsehsendungen und spendierfreudige Besucher in den Freizeitparks treiben den weltgröĂten Unterhaltungskonzern Walt Disney an. Im ersten GeschĂ€ftsquartal bis Ende Dezember stieg der Umsatz der Heimatfirma von Micky Maus und Donald Duck laut Mitteilung [1] (PDF-Datei) um 5 Prozent auf 11,3 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro).
Konzernchef Robert Iger sprach am Dienstag am Sitz im kalifornischen Burbank von einem "soliden Start" ins neue GeschĂ€ftsjahr. Allerdings musste er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen RĂŒckgang des Gewinns um 6 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar hinnehmen. GrĂŒnde waren ein teurer Rechtsstreit sowie fehlende Erfolge an der Kinokasse.
Vor einem Jahr hatte Disney die Zuschauer mit der 3D-Version von "König der Löwen" sowie mit den "Muppets" gelockt. In diesem Quartal steckte der Konzern zunÀchst einmal viel Geld in die Vermarktung des Historien-Streifens "Lincoln". Auch die VerkÀufe von Filmen auf DVD und Blu-ray schwÀchelten.
DafĂŒr verdiente Disney mit seiner Internet- und Spielesparte Interactive erstmals Geld. Zuvor hatte das GeschĂ€ftsfeld unter anderem wegen teuren ZukĂ€ufen bei Online-Spielen in den Miesen gestanden. Auch die Fanartikeln mit den Konterfeis der Disney-Helden waren begehrt.
Als sichere Bank erwies sich ein ums andere Mal das Fernsehen mit dem Flaggschiff ABC, den ESPN-SportkanĂ€len sowie den Disney-Familienprogrammen. Die Sender finanzieren sich ĂŒber Werbung oder ĂŒber AbogebĂŒhren. Fast die HĂ€lfte des Umsatzes und mehr als die HĂ€lfte des operativen Gewinns stammen von den Fernsehtöchtern.
Zweitwichtigstes Standbein sind die Freizeitparks, Ferienanlagen und Kreuzfahrtschiffe. Auch dieses Feld erwies sich fĂŒr Walt Disney wieder einmal als Goldgrube, vor allem weil die GĂ€ste bei ihren Besuchen mehr Geld ausgaben. Der Konzern unterhĂ€lt neben seinen zwei groĂen amerikanischen Parks auch Ableger in Hongkong und Tokio. Ein neuer Park entsteht in Schanghai. Als Problemfall hatte sich immer wieder Disneyland Paris erwiesen.
Anleger waren zufrieden mit dem Abschneiden von Disney. Der Konzern ĂŒbertraf die Erwartungen. Die Aktie stieg nachbörslich um 3 Prozent. (anw [2])
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[1] http://thewaltdisneycompany.com/sites/default/files/reports/q1-fy13-earnings.pdf
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