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Display-Zahlenspiele [Update]

Um die 100-Hz-Technik und volle HD-Auflösung kommt auf der Funkausstellung in Berlin kaum ein Fernsehhersteller herum. Gut, wenn man weiß, mit welchen Zahlen und Begriffen die Hersteller da so jonglieren.

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24, 100, 1080 – die Ziffern spielen eine wichtige Rolle an den Messeständen. Dabei wird nicht höher gepokert, sondern mit Frequenzen (100 Hz, 24p) und Auflösungen (1080p) jongliert. Insbesondere die 100-Hz-Technik wird bei fast allen Herstellern von Flachbildfernsehern offensiv beworben, etwa mit Bezeichnungen wie Motion Picture, Motion Flow oder Dynamic Motion. Die Namensschöpfungen deuten an, worum es geht: Die Bewegtbild-Wiedergabe soll verbessert werden. Anders als bei Röhrenfernsehern, bei denen die 100-Hz-Technik das PAL-typische 50-Hz-Flimmern Flimmern reduziert, sorgt die 100-Hz-Technik in LCD-Fernsehern für sichtbar mehr Schärfe in schnell bewegten Bildern.

Während auf diese Weise auch fliegende Bälle ihre scharfen Konturen behalten, soll die sogenannte 24p-Technik das Bildruckeln in Filmen beseitigen, die mit 24 Bildern pro Sekunde (24p) aufgenommen wurden. Das Ruckeln stört insbesondere bei der Wiedergabe hochaufgelöster Kinofilme von Blu-ray oder HD DVD Discs.

Display-Zahlenspiele (9 Bilder)

Display-Zahlenspiele

Loewe demonstriert die Bildverbesserungstechniken 100 Hz und 24p mit schnellen Kamerafahrten über Häuserkanten.

"Full HD", das Mantra der letztjährigen Funkausstellung, findet man auch in diesem Jahr an den Ständen. Es ist meist mit dem Zusatz "1080p" versehen, wobei Full HD und 1080p im Grunde das gleiche aussagen, nämlich dass die Displays eine Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln besitzen. Sie können somit – zumindest theoretisch – die HDTV-Auflösung 1080i (1920 × 1080 Bildpunkte im Zeilensprungverfahren) direkt abbilden. Das tun derzeit allerdings die wenigsten TV-Displays, denn die meisten Geräte rechnen die HD-Bilder etwas hoch und schneiden anschließend etwas vom Bildrand ab. Dieser aus dem PAL-Zeitalter und der Röhrentechnik stammende Overscan verhindert die pixelgenaue Darstellung trotz 1080p-Auflösung.

Das gerade vorgestellte Logo HD ready 1080p der EICTA widmet sich zwar 1080p und 24p. Es erlaubt aber weder Rückschlüsse darauf, ob die mit 24 Bildern pro Sekunde aufgenommenen Kinofilme ruckelfrei wiedergegeben werden, noch ob das Display eine pixelgenaue Darstellung ohne Overscan beherrscht.

Update: In der Lizenzvereinbarung für das neue Logo HD ready 1080p definiert die EICTA, dass Geräte mit dem Logo eine pixelgenaue Darstellung unterstützen müssen. Im Anhang A zu den Mindestanforderungen heisst es, das Display besitzt einen Modus, in dem es digitale Eingangssignale mit 1080i- und 1080p-Auflösung ohne Overscan respektive mit Underscan wiedergibt. (uk)