Besonders bewegungsscharfe Displays: ClearMR soll den Kauf erleichtern

PC-Monitore, Smart-TVs und Notebook-Displays können künftig mit einem zusätzlichen VESA-Logo erscheinen. ClearMR nimmt sich der Bewegungsunschärfe an.

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(Bild: c't)

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Die Video Electronics Standards Association (VESA) führt ein neues Zertifizierungsprogramm für die Bewegungsunschärfe (Motion Blur) von Displays an. Die Clear Motion Ratio (ClearMR beziehungsweise CMR) soll besser als bisherige Metriken aufzeigen, wie scharf ein Display Bilder in Bewegung darstellt.

Hersteller können die neuen Logos für allerlei Bildschirme verwenden. Am populärsten dürften sie bei PC-Monitoren werden, aber auch Smart-TVs, Notebook-Displays und Anzeigetafeln lassen sich zertifizieren. Das Ganze funktioniert unabhängig von der Panel-Technik, also bei allen möglichen LCDs, aber auch bei OLEDs. LG und HP sind die ersten beiden Hersteller mit zertifizierten Gaming-Monitoren. ClearMR ist nicht mit den Logos für die Reaktionszeiten zu verwechseln.

Bisher gab es zur Bewertung der Bewegungsunschärfe die Motion Picture Response Time (MPRT), die allerdings nur die Leuchtdauer der Pixel in Millisekunden beschrieb und schlechte Rückschlüsse ermöglichte. ClearMR verwendet ein komplexeres Testverfahren und beschreibt das Verhältnis aus scharfen gegenüber unscharfen Pixeln – schließlich schalten nicht alle Pixel bei einem ungleichmäßigen Bild gleich schnell.

Zum Start sieht die VESA 1000er-Stufen von ClearMR 3000 bis ClearMR 9000 vor. Die Zahl gibt einen Prozentbereich an, inwieweit die Anzahl der scharfen Pixel die unscharfen übersteigt. Bei ClearMR 3000 etwa muss ein Display 25 bis 35 Mal (2500 bis 3499 Prozent) mehr scharfe als unscharfe Pixel anzeigen; bei ClearMR 4000 rund 35 bis 45 (3500 bis 4499 Prozent) mehr.

Zertifizierungsstufen von ClearMR: Jede 1000er-Stufe gibt einen Bereich und keinen festen Wert an.

(Bild: VESA)

Im Testverfahren nimmt die VESA eine Testszene mit einer Hochgeschwindigkeitskamera auf und prüft währenddessen die Leuchtdichte mithilfe eines Colorimeters. In der Videoaufnahme wird daraufhin die Pixelschärfe analysiert. Die Displays dürfen keine zu starken visuelle Artefakte zeigen, etwa Over- oder Undershooting, wenn sich die Flüssigkristalle in LCDs zu schnell oder zu langsam ausrichten.

Für Leute, die gezielt nach einem PC-Monitor mit zuverlässiger Strobing-Funktion suchen, ist die ClearMR derweil nichts: Solche testet die VESA nicht mit – laut eigener Aussage, um faire Rahmenbedingungen zu schaffen. Beim Backlight-Strobing schaltet ein Display zwischen jedem Frame die Hintergrundbeleuchtung aus, damit das menschliche Auge die Bilder nicht vermischt wahrnimmt.

Die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung am höchsten zertifizierten Monitore (ClearMR 7000):

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