Docker veröffentlicht Versionen 3.0 EE und 19.03 CE

Docker hat neue Versionen der Enterprise- und der Community-Edition veröffentlicht. Änderungen gibt es am Kommandozeilentool und unter der Haube.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 3 Kommentare lesen
Container

(Bild: heise online, Merlin Schumacher)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Jan Mahn

Mit Docker Enterprise Edition 3.0 und Docker Community Edition 19.03 bleibt das Unternehmen Docker bei der Strategie, die es im letzten Jahr eingeführt hat – die kommerzielle Variante und die Open-Source-Ausgabe erscheinen gleichzeitig.

Unter den Neuigkeiten von denen beide Docker Ausgaben profitieren, sind lang ersehnte Funktionen: Das Kommandozeilenwerkzeug ist in der Lage, zwischen verschiedenen Docker-Umgebungen, sogenannten Kontexten, zu wechseln.

Mit docker context ls kann der Nutzer alle eingerichteten Umgebungen anzeigen. Standardmäßig ist das die Verbindung zur lokalen Umgebung über einen Unix-Socket. Mit docker context create kann man eine weitere Verbindung hinzufügen, zum Beispiel mit einem über TCP veröffentlichten Docker-Host bei einem Cloud-Anbieter. Der Befehl docker context use wechselt zwischen den Welten.

Nutzer, denen die Tatsache suspekt war, dass der Docker-Daemon Root-Rechte verlangte, können dockerd jetzt im Rootless-Modus starten. Damit das funktioniert, nutzen die Docker-Entwickler uidmap.

Wer mit dem Docker-API direkt arbeitet, etwa um eine eigene Benutzeroberfläche zu entwickeln, oder Prozesse zu automatisieren, muss mit 19.03 und EE 3.0 auf die neue Docker API-Version 1.40 wechseln und sollte einen Blick auf die Änderungen werfen.

Nutzer von Docker für Windows können mit dem Parameter --device beim Start Geräte in einen Windows-Container übergeben. Wer noch Windows Server 2016 mit Docker Enterprise einsetzt, sollte sich schon darauf einstellen, bald auf Server 2019 zu wechseln. Windows Server 2016 wurde bereits als "deprecated" gekennzeichnet und mit Docker Enterprise 3.1 aus der Liste der unterstützten Betriebssysteme geworfen.

Für Enterprise-Kunden hebt Docker in seiner Ankündigung vor allem das neue Desktop-Werkzeug hervor. Dieses richtet sich an Entwickler, die bisher wenig Berührungspunkte mit Docker hatten. Aus vorbereiteten Zusammenstellungen können Sie ein Setup aus Containern starten und mit ihrer Entwicklungsarbeit beginnen – zum Beispiel einen Webserver mit Datenbank und einer Programmiersprache wie Python oder PHP.

Wer Docker Community Edition unter Windows oder macOS auf die neueste Version 19.03 updaten möchte, muss sich noch etwas gedulden. Obwohl 19.03 im GitHub-Repository bereits als stabile Version veröffentlicht wurde, zeigen die Update-Assistenten unter Windows und macOS sie noch nicht zum Update an. Auch im Docker-Hub steht die neue Ausgabe noch nicht zum Download.

Für Linux-Anwender stellt Docker Inc. auf download.docker.com bereits Pakete für zahlreiche Linux-Distributionen zur Verfügung. Diese sind meist aktueller als die von den Distributoren verteilten. Wer also auf die neue Version umstellen möchte, sollte die Repos von Docker Inc. verwenden. Nutzer von Debian bekommen nun Docker-Pakete für die Versionen 9 (Stretch) und 10 (Buster). Wheezy und Jessie bleiben außen vor. Ähnlich sieht es bei der Raspi-Distro Raspbian aus: Für das mit dem Raspi 4 erschienene Buster gibt es nun Pakete aus dem "stable"-Zweig. Auch Raspbian Stretch erhält die neue Version. Ältere Versionen bleiben außen vor. Bei Ubuntu bekommen neben den letzten beiden LTS-Releases (18.04 und 16.04) auch 19.04 und das aus dem Support gefallene 18.10 die neue Docker-Version.

Fedora-Anwender kommen in den Genuss von Docker 19.03, wenn sie ein Release ab Version 29 einsetzen. Für CentOS 7 gibt es ebenfalls aktualisierte Pakete.

Wessen Distribution keine Pakete durch Docker Inc. erhält und es keine neueren Pakete vom Distributor gibt, kann auch die statischen Binarys einsetzen, die auch auf download.docker.com angeboten werden. (mls)