"Doom Eternal": Spieler ärgern sich über Anti-Cheat-System von Denuvo

Mit Denuvo Anti-Cheat will Bethesda den Mehrspielermodus von "Doom Eternal" frei von Schummlern halten. Doch die Software sorgt für massive Kritik.

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Doom Eternal: Spieler ägern sich über Anti-Cheat-System von Denuvo

(Bild: Bethesda)

Lesezeit: 2 Min.

Wieder Ärger um Denuvo: Ein aktuelles Update für "Doom Eternal" kommt mit einem neuen Anti-Cheat-Programm, das Schummeln im Mehrspielermodus des Ego-Shooters verhindern soll. In der Community stößt "Denuvo Anti-Cheat" der österreichischen Firma Irdeto aber auf massive Kritik. Spieler berichten von Performance-Problemen sowie Abstürzen und beklagen allgemeine Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Programm, das auf Kernelebene installiert werden muss.

Denuvo Anti-Cheat sammelt nach Angaben von Entwickler Irdeto Informationen darüber, wie das Betriebssystem mit dem Spiel interagiert. Diese Informationen werden an Server weitergeleitet, auf denen dann mögliche Cheats erkannt werden. Denuvo Anti-Cheat kommt bei "Doom Eternal" zum ersten Mal zum Einsatz. Das Programm ist grundsätzlich unabhängig von Irdetos Kopierschutzsystem Denuvo Anti-Tamper, das zufällige Prüfabfragen im Programmcode von Videospielen platziert. Der Shooter von id Software ist nun sowohl mit Anti-Cheat als auch Anti-Tamper von Denuvo geschützt.

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Bei den Spielern kommt die nachträgliche Installation von Denuvo Anti-Cheat nicht gut an: Auf Steam hagelt es seit dem Update Negativbewertungen, in Foren und in sozialen Medien ist die Aufregung groß. Zu den häufigsten Beschwerden gehören Performance-Probleme, die durch Denuvo Anti-Cheat ausgelöst werden sollen. Manche Nutzer schreiben auch, ihr Spiel stürze nun häufig ab oder lasse sich gar nicht mehr starten. Weil das Programm auf Kernelebene installiert wird und sich tief ins Betriebssystem integriert, befürchten viele Nutzer außerdem potenzielle Sicherheitsrisiken.

Screenshot aus der Store-Seite von "Doom Eternal" auf Steam: Negative Nutzer-Reviews nahmen ab dem 15. Mai Schwung auf. Das Update, zu dem auch das Anti-Cheat-System Denuvo gehört, wurde am 14. Mai veröffentlicht. Negativ-Reviews sind ein beliebtes Mittel für Gamer, ihrem Missmut Ausdruck zu verleihen.

(Bild: Valve)

Viele Käufer ärgern sich vor allem darüber, dass die Installation von Denuvo Anti-Cheat Pflicht ist – auch für Spieler, die ausschließlich den Einzelspielermodus von "Doom Eternal" nutzen möchten und sich daher keine Sorgen um Cheater machen müssen. Anfragen nach Rückerstattung seien abgelehnt worden.

Der Name "Denuvo" geistert seit Jahren wie ein Schreckgespenst durch die Spielerforen. Das Anti-Tamper-System steht schon lange im Verruf, die Performance von Spielen zu verschlechtern. Denuvo Anti-Tamper soll es Spiele-Piraten erschweren, gecrackte Versionen von Spielen im Internet anzubieten. Dabei kommt es vor allem darauf an, die Zeit bis zum Erscheinen eines erfolgreichen Cracks so lange wie möglich zu strecken.

Irdetos neues Anti-Cheat-System ist bislang ausschließlich bei "Doom Eternal" im Einsatz. Aus PR-Sicht ist der Start gefloppt. Wie effektiv Denuvo Anti-Cheat darin ist, Online-Schummler ausfindig zu machen, muss sich noch zeigen.

(dahe)