"Dorfromantik" angespielt: Idyllischer Zeitfresser mit Carcassonne-Flair
Mit dem Kartenlegespiel "Dorfromantik" erobert das deutsche Indie-Studio Toukana Interactive die Herzen der Steam-Spieler im Early Access.
Ein bisschen Kartenlegespiel, ein bisschen Aufbausimulation und eine Prise vom Brettspielklassiker "Carcassonne" – fertig ist "Dorfromantik". Hinter dem kuriosen Titel versteckt sich das Erstlingswerk des Berliner Indie-Studios Toukana Interactive. Das Spiel ist Ende März auf Steam als Early-Access-Version erschienen, hat bereits Ubisofts Indie Camp 2021 gewonnen und ist beim Deutschen Computerspielpreis für mehrere Preise nominiert.
Dunkle Tannen, grüne Wiesen im Sonnenschein
Das Szenario ist wahrlich romantisch: Da sprießen saftige Gräser, Boote tuckern durch die Flüsse und Windmühlen drehen ihre Räder im Wind. In idyllischen Aquarellfarben getaucht, entfaltet sich vor den Spielern eine minimalistische Aufbausimulation, bei der sie Haus an Haus bauen, Bahnschienen miteinander verbinden und Wälder aufforsten, um den Highscore sehr entspannt in die Höhe zu treiben.
"Dorfromantik" angespielt (5 Bilder)
(Bild: heise online)
Beim Spielprinzip hat sich Toukana am Brettspielklassiker "Carcassonne" bedient: In jeder Partie haben die Spieler eine bestimmte Anzahl von zufälligen Karten zur Verfügung, die sie aneinander legen müssen. Jede dieser Karten symbolisiert eine Geländeart wie "Haus", "Fluss" oder "Wald". Wie im Brettspiel müssen die Spieler passende Gebiete geschickt aneinanderbauen, um eine möglichst große Fläche abzudecken. Dann regnet es Punkte. Richtig motivierend wird es aber mit kleinen Quests, die das Spiel ab und zu einwirft. Indem die Spieler eine bestimmte Anzahl von Häusern bauen oder einen großen Fluss ausbuddeln, steigt nicht nur der Highscore, es gibt auch neue Karten. Geschickte Spieler können so ihre Spielzeit deutlich verlängern.
Dieser Mix aus Kartenlegespiel, rudimentärer Aufbausimulation und Puzzlespiel ist so motivierend wie entspannend. Die hübsche Aquarell-Grafik und die dezente Audiokulisse sorgen für "Dorfromantik" pur. Nur wenn die Karte immer größer wird, wird es etwas unübersichtlich. Zum perfekten Zeitfresser fehlen jetzt nur noch weitere Kartentypen, Gebäudeupgrades und ein Multiplayer-Modus.
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Zwischenfazit
Und schwupps ist schon wieder eine Stunde um. Fängt man nämlich mit "Dorfromantik" an, kann man kaum noch die Finger von der Maus lassen. Toukana hat aus dem Nichts den perfekten Zeitfresser als Abwechslung vom stressigen Alltag geschaffen. Da stört es wenig, dass die Landschaft auch aus einem kitschigen Bob-Ross-Gemälde stammen könnte und dass sich die Entwickler am Brettspielklassiker "Carcassonne" bedienen. "Dorfromantik" besitzt genug Eigenständigkeit und Spielwitz, um sich noch lange Zeit auf den Festplatten zu halten.
"Dorfromantik" ist im Early-Access als Download für Windows erschienen. Es kostet ca. 9 €. USK nicht geprüft.
(dahe)