Dortmunder Professor überprüft Physik in "Star Trek"

Metin Tolan beamt uns auf die USS Enterprise und untersucht die Physik von "Star Trek". Passend zum Kinostart von "Star Trek Beyond" schlüsselt er mit seinem Buch auf, wie viel Realität in den galaktischen Vorgängen steckt.

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Dortmunder Professor überprüft Physik in "Star Trek"

Die USS Enterprise: Auf dem Weg in Galaxien, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

(Bild: CBS)

Lesezeit: 2 Min.

Man könnte meinen, über das Beamen, den Warp-Antrieb und die Galaxien, die noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat, sei schon genug geschrieben worden. Und doch bereichert Metin Tolan mit einem neuen Werk über den Sci-Fi-Kult "Star Trek" das Bücherregal. Tolan ist Professor für Experimentelle Physik an der TU Dortmund und macht sich daran, die physikalischen Realitäten in der vereinten Föderation der Planeten zu überprüfen. Er zeigt sich dabei als begeisterter Anhänger – und penibler Erklärer in einem.

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Zum neuen Film "Star Trek Beyond" siehe:

Die zwei Antriebssysteme der USS Enterprise, Impuls- und Warp-Antrieb, sind gute Beispiele, wo bei "Star Trek" die reale Physik endet und die Fiktion der Drehbuchschreiber anfängt. Wäre ein Impulsantrieb des 22. Jahrhunderts auch in der Lage gewesen, das Raumschiff auf die weiten Reisen im Universum zu schicken? Wahrscheinlich schon, meint Tolan. Allerdings macht einem dann die sogenannte relativistische Zeitdilatation einen Strich durch die Rechnung. Wem das zu kompliziert ist: Bei Reisen fast mit Lichtgeschwindigkeit läuft die Zeit stark verlangsamt. An Bord der Enterprise wäre das zunächst nicht problematisch, schwieriger wird es für die Crew bei der Rückkehr zur Erde. Die Menschen dort wären um Jahre gealtert, und die Drehbuchschreiber müssten sich einiges einfallen lassen, um den Sprung der Mannschaft in die Zukunft zu erklären. Stattdessen legen sie einfach fest, dass die Zeit für die Crew nicht langsamer verläuft.

Wenn es ins Skript passt, sind die "Star Trek"-Schöpfer jedoch große Fans wissenschaftlicher Korrektheit: Um die großen Distanzen im Weltraum zu überwinden, setzt die Mannschaft auf den Warp-Antrieb – der sich gemäß der Allgemeinen Relativitätstheorie verhält: Die freigesetzte Energie krümmt gezielt den Raum zwischen der Erde und dem Zielstern. Die Enterprise überbrückt so in kurzer Zeit den zusammengedrückten Raum. Am Ziel angekommen, expandiert der Raum wieder.

Tolans Werk ist mit zahlreichen anderen Untersuchungen anhand von "Star Trek" ein lehrreicher Ritt durch die Film- und Fernsehgeschichte – und eine Einstimmung auf den neuen Film "Star Trek Beyond".

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(jle)