Dough kündigt 4K-OLED-Monitor mit 31,5 Zoll an und weckt Misstrauen

Mit einem Wartelistenzähler will Dough Hype um seinen neuen Spectrum Black 32" schüren. Dahinter verbirgt sich aber ein Zufallsgenerator.

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(Bild: Dough)

Lesezeit: 3 Min.

Dough (früher Eve) hat den ersten 31,5 Zoll großen OLED-Monitor mit 4K-Auflösung (3840 × 2160 Pixel) und einer Bildwiederholrate von 240 Hertz angekündigt. Schon im April 2024 soll er verfügbar sein – Vorbesteller sollen ihn ab 799 Euro ergattern können.

OLED-typisch wirbt Dough mit flinken Reaktionszeiten und hohen Kontrasten. Aber auch abseits der OLED-Technik liest sich das Datenblatt beeindruckend: Zwei vollwertige HDMI-2.1-Anschlüsse stellen Zusatzfunktionen wie den Auto Low Latency Mode (ALLM) bereit. Ein USB-C-Port nimmt ein Displayport-1.4-Signal entgegen, lädt etwa ein Notebook mit 100 Watt und dient als Upstream für einen USB-Hub. Mit Display Stream Compression (DSC 1.2) sind 240 Hertz in Ultra HD drin. Schwarze Zwischenbilder (Black Frame Insertion) sollen die Bewegungsschärfe erhöhen. Anders als bei anderen OLED-Monitoren gibt es keinen potenziell störenden Mini-Lüfter.

Der Diskussion um spiegelnd gegen matt geht Dough aus dem Weg – beide Optionen wird es geben. Bei der spiegelnden Variante soll Corning-Glass die Farbeigenschaften verbessern. Sie kostet 100 Euro mehr, also 899 Euro.

Wie so oft ist vor allem der Zeitplan jedoch ambitioniert. Samsung wird die Produktion eines passenden QD-OLED-Panels voraussichtlich im März 2024 beginnen. LG folgt mit einem WOLED-Panel wenige Wochen später. Große Monitor-Stückzahlen mit diesen Panels dürften im April 2024 noch nicht fertig sein.

Welches Display zum Einsatz kommt, verrät Dough auch auf Nachfrage nicht. Dabei arbeiten QD-OLED und WOLED fundamental anders und zeigen Bilder unterschiedlich an.

Typischerweise ist Dough trotz gegenteiliger Versprechen später mit Markteinführungen dran als andere Hersteller. Der WOLED-27-Zöller mit 1440p-Auflösung etwa ist noch nicht verfügbar, während die Modelle von LG, Asus und Corsair schon längst erhältlich sind.

Aktuell können sich Interessierte auf eine Warteliste setzen lassen. Nur wer das macht, soll die günstigen Vorbestellerpreise erhalten. Dough zeigt an, wie viele Leute sich vermeintlich schon für die Warteliste registriert haben – offensichtlich, um ein Hype-Gefühl auszulösen.

Einem Reddit-Mitglied fiel anhand des Seitenquelltexts allerdings auf, dass hinter der Zahl ein Zufallsgenerator steckt. Die Anzeige variiert sekündlich, wobei die Mindestzahl, die der Generator ausgeben kann, kontinuierlich hochgesetzt wird. Schon früher fiel Dough durch den Einsatz von Bots auf, etwa bei Abstimmungen. Dough-Mitarbeiter reden sich heraus und reagieren teils schnippisch.

Der Zufallszahlengenerator auf der Dough-Webseite.

(Bild: heise online [Screenshot])

Wer interessiert ist, aber auf Nummer sicher gehen möchte, wartet bis zur Markteinführung der Spectrum-Black-Monitore. So kauft man nicht die Katze im Sack, auch wenn es teurer wird.

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