DragonFly BSD 6.4 ist da: wichtige Updates fürs Cluster-Betriebssystem
DragonFly BSD 6.4 schließt einen Kernel-Exploit, behebt einige Probleme beim HAMMER2-Dateisystem und erweitert das Repository-Tool Dsynth.
- Michael Plura
Viele und wichtige Fehler behebt das neue DragonFly BSD 6.4. Viele Änderungen betreffen das für Cluster optimierte HAMMER2-Dateisystem, das für DragonFly BSD dieselbe Rolle spielt wie ZFS für FreeBSD. Dazu gehören beispielsweise ein Speicherleck und Bugs bei der Aufräumfunktion (bulkfree), die unter anderem Dateileichen entfernt. Auch die Syntax wurde teilweise klarer gestaltet, was zu Problemen in bestehenden Skripten führen könnte.
Im Bereich Netzwerk wurden Fehler in der ipfw-Firewall von FreeBSD und dem Paketfilter pf – eine alte Version des pf von OpenBSD – behoben. Überraschend viele Fixes gab es für die Bibliothek libc sowie DSynth. Mit letzterem lassen sich alle Ports in einem Rutsch in ein binäres Repository kompilieren. Wie bei FreeBSD befindet sich in der Ports sämtliche Software, die nicht zum Basissystem gehört. Nach wie vor setzt man bei DragonFly BSD 6.4 auf den angestaubten GCC 8.1 und plant für die nahe Zukunft auch keinen Umstieg auf das moderne Clang/LLVM. Änderungen an dem von NetBSD portieren Type-2-Hypervisor NVMM – pro Host bis zu 128 VMs mit je 128 vCPUs und 127 TByte RAM – gab es in der neuen Version nicht.
Beim Kernel sind einige Probleme mit dem namecache gelöst worden. Außerdem wurde ein Sicherheitsloch im Kernel behoben, das einen lokalen Angriff ermöglichte.
DragonFly BSD wurde 2003 durch Matt Dillon als Fork von FreeBSD 4.8 abgespalten, um mit seinen Kernel-Thread- und SMP-Optimierungen ein BSD speziell für den Server- und Cluster-Betrieb zu schaffen. Es steht unter der freien BSD-Lizenz und ist ausschließlich für die x86-64-Plattform verfügbar. Alle Änderungen sind detailliert im Changelog dokumentiert. Live-Images (USB und ISO) und ein unkomprimiertes ISO-Image für die Installation bei VPS-Providern sind frei auf der Projektseite erhältlich.
(fo)