DreamUp: DeviantArt mit eigenem KI-Bildgenerator und Widerspruchshinweis "noai"

Auch auf DeviantArt kann man sich nun aus Textvorgaben Bilder generieren lassen. Die Plattform will derweil auch gegen das unautorisierte Trainieren vorgehen.

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(Bild: DeviantArt)

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Das Online-Kunstportal DeviantArt hat mit DreamUp einen eigenen KI-Bildgenerator freigegeben, der auf Stable Diffusion basiert und unter anderem mit Inhalten der Plattform trainiert wurde. Parallel dazu hat DeviantArt erklärt, dass Nutzer und Nutzerinnen fortan eigene Werke mit einem Hinweis versehen können, wenn die nicht als Trainingsmaterial für andere Generatoren verwendet werden sollen – für DreamUp wird das deutlich erschwert.

Nach breiter Kritik, weil diese Hinweise standardmäßig nicht gesetzt sein sollte, hat die Plattform noch am Wochenende eingelenkt und das Vorgehen dahin gehend verändert, dass es sich jetzt um einen Opt-in handelt: Nutzer und Nutzerinnen können also nun explizit angeben, wenn ihre Kunstwerke als Trainingsmaterial genutzt werden dürfen. Nur der Benutzung als Training für das hauseigene DreamUp müssen sie weiterhin konkret widersprechen. Dazu gibt es ein eigenes Formular, die Bitte wird aber erst nach manueller Prüfung genehmigt beziehungsweise verweigert.

Bei der Vorstellung von DreamUp weist DeviantArt darauf hin, dass man der Nutzung der auf der Plattform bereitgestellten Werke zum Training von Bildgeneratoren nicht zugestimmt habe. Das ist eine mindestens implizite Kritik an den Verantwortlichen für solche Generatoren, die die trotzdem mit den frei verfügbaren DeviantArt-Werken trainiert haben. Um dem künftig einen Riegel vorzuschieben, führt DeviantArt ein Label "noai" ein, um das die Werke jetzt ergänzt werden. Ob sich andere Anbieter daran halten, muss sich noch zeigen.

DreamUp funktioniert so, wie es von der Konkurrenz wie Midjourney, Dall-E oder Stable Diffusion etabliert wurde. Unter deviantart.com/dreamup können Nutzer und Nutzerinnen von DeviantArt in englischer Sprache ihre Textvorgaben für die zu erstellenden Bilder machen, generiert werden dann drei Varianten. Inklusive sind fünf solcher Vorgaben, danach muss man eines der kostenpflichtigen Abos abschließen. Für 4 US-Dollar (Core-Abo) im Monat kann man pro Monat 50 Textvorgaben visualisieren lassen, für 8 US-Dollar (Core+) 100. Für 10 US-Dollar (Pro) gibt es monatlich 200 Textvorgaben und jeweils vier statt drei generierte Bilder, für 15 US-Dollar (Pro+) sind es 300.

Mit dem eigenen Dienst beteiligt sich DeviantArt nun an dem Hype um KI-Bildgeneratoren. Die Ergebnisse der Konkurrenz sind von unterschiedlicher Qualität, aber vor allem Midjourney und Stable Diffusion sorgen seit Wochen immer wieder für Erstaunen im Netz. Die damit verbundene Diskussion über Kunst hat längst die breite Masse erreicht. Als erste Kunstportale im Netz untersagt hatten, Werke von solchen Generatoren einzustellen, war unklar, wie DeviantArt reagieren würden. Nutzer und Nutzerinnen dort befürchten, dass manuell erstellte Werke in einer Flut aus KI-generierten Werken regelrecht untergehen. Das sieht DeviantArt selbst wohl anders, die auf DreamUp erstellten Werke können direkt auf das eigene Profil gestellt werden.

(mho)