Dreifach-Smart-Home: Fritzsmart-Gateway jetzt mit Zigbee, DECT-ULE und Matter

Die erste Matter-Bridge von AVM steckt im Fritzsmart Gateway. Nun lassen sich DECT-ULE- und Zigbee-Geräte per Alexa-, Google- oder Siri-Sprachbefehl steuern.

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(Bild: AVM)

Lesezeit: 4 Min.

Vor Jahresfrist hat AVM angekündigt, seinen Smart-Home-Steuerzentralen Schritt für Schritt den Industriestandard Matter beizubringen. Nun kann man sich anhand der ersten Beta-Version des FritzOS für das Fritzsmart-Gateway ein Bild davon machen, wie die Matter-Implementierung von AVM auf Fritzboxen aussehen könnte: Die FritzOS-Version 7.62-113994 macht das Fritzsmart-Gateway zu einer Matter-Bridge.

Damit soll das Gateway alle im Fritzbox-Netz angemeldeten Smart-Home-Geräte laut AVM "nahtlos" an ein übergeordnetes Matter-Netzwerk weiterreichen. Daher können gängige Smart-Home-Apps, die für Matter ausgelegt sind, erstmals nicht nur Matter-Geräte steuern, sondern auch DECT-, HAN-FUN- und Zigbee-Geräte des gesamten Fritzbox-Netzwerks. Das Gateway nimmt dabei Kommandos von Amazons Alexa oder der Home-App von Apple oder Google entgegen und leitet sie an das zugehörige Smart-Home-Gerät im Fritz-Netz weiter. Auf Netzwerkebene kommuniziert das Fritzsmart-Gateway als Matter-Bridge mit einem Matter-Controller wie Amazon Echo Dot, Apple HomePod oder Google Nest Hub. Der Matter-Controller gibt vor, über welche Plattform und App das Matter-Netzwerk gesteuert wird.

Eine nützliche Folge davon ist, dass sich die im Fritz-Netz angemeldeten Geräte ohne besondere Vorkehrungen per Sprachbefehl steuern lassen. AVM nennt als Beispiele die Befehle "Siri, schalte den Fritz-Heizkörperregler auf 20 Grad" und "Hey Google, öffne das DECT-Garagentor". Auch die von AVM entwickelten Funksteckdosen auf DECT-Grundlage oder Zigbee-Steckdosen anderer Hersteller lassen sich so schalten oder etwa mit Matter-kompatiblen Bewegungsmeldern verknüpfen.

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Um Matter mit Fritz-Geräten auszuprobieren, braucht man eine Fritzbox mit eingebautem DECT-ULE, das Fritzsmart-Gateway, ein Smart-Home-Gerät (DECT ULE, HAN-FUN oder Zigbee) sowie einen Matter-Controller beziehungsweise eine Smart-Home-Zentrale von Google, Apple oder Amazon.

Im Kurztest mit einem Matter-Netzwerk auf Grundlage von Apples HomePod ließen sich Dutzende an einer Fritzbox 7590 und einem Fritzsmart Gateway angemeldete DECT- und Zigbee-Geräte in das übergeordnete Matter-Netzwerk einbinden. Dazu gehören mehrere Fritz-DECT-Thermostate sowie DECT- und Zigbee-Steckdosen. Dazu muss man lediglich das Matter-Netzwerk und das Fritzsmart Gateway verknüpfen. Den Vorgang stößt man über das Webinterface des Gateways sowie über die Home-App auf einem iPhone oder iPad an; die Home-App entnimmt die Kopplungsinformationen einem QR-Code, den das Webinterface des Gateways per Mausklick ausgibt. Ersatzweise kann man AVMs Bridge auch anhand ihrer ID an den Matter-Controller ankoppeln.

AVM rüstet sein Fritzsmart-Gateway zu einer Matter-Bridge auf, sodass man nun mit einer Matter-App erstmals Smart-Home-Geräte steuern kann, die sich im Fritzbox-Netz befinden. Die aktuelle Betaversion läuft bis auf kleine Patzer gut. Unter anderem führt das in Apples Home-App zu manch unrealistischer Themperaturangabe von Heizkörperthermostaten.

(Bild: c't / dz)

Die Home-App führt dann nacheinander alle vom Fritzsmart-Gateway gemeldeten Geräte auf und bietet an, sie den jeweiligen Räumen zuzuordnen. Das fällt leicht, zumal man die Geräte anhand der im Gateway aufgeführten Namen leicht wiedererkennt. Nachträgliche Namens- oder Raumänderungen sind in Apples Home-App jederzeit möglich.

Dass es sich um eine Betaversion handelt, die man ausdrücklich nicht in einer Produktivumgebung einsetzen sollte, wurde im Kurztest auch sichtbar. Beispielsweise ließen sich zwei von AVM gefertigte Taster FritzDECT 400 gar nicht einbinden und beim FritzDECT 440 hat Apples Home-App lediglich den Temperaturfühler ausgelesen. Bei manchen Heizkörperthermostaten meldete sie -- anders als das Gateway -- unrealistisch hohe oder niedrige Temperaturen.

Das Fritzsmart-Gateway nutzt AVM als Lernumgebung für die Implementierung neuer Smart-Home-Funktionen. So hat das Gerät zu seinem Markterscheinen als Erstes die Zigbee-Technik erhalten. Die dafür entwickelten Konzepte sind später in die Fritzbox-Modelle 6670 Cable und 7690 DSL eingeflossen. Diese beiden Modelle und die bald verfügbare Fritzbox 5690 Pro könnten Matter im Herbst erhalten.

Die offene Matter-Spezifikation haben unter anderem Amazon, Apple und Google als herstellerübergreifende Technik entwickelt, mittels der sich Smart-Home-Geräte verschiedenster Hersteller über eine einheitliche App vernetzen und bedienen lassen. Eine detaillierte Liste aller neuen Funktionen sowie Anleitungen zur Installation der FritzOS-Betaversion für das Fritzsmart-Gateway hat AVM unter avm.de/labor veröffentlicht. Weitere Informationen zum Thema Matter mit Fritz sind unter avm.de/service/matter-mit-fritz zu finden.

(dz)