Drohnen: DJI führt Geofencing-System für temporäre Flugverbotszonen ein

Der Drohnen-Hersteller DJI kann über ein neues System Flüge über Orte unterbinden, die nur zeitweise als problematisch gelten. Nutzern mit einem "verifizierten" DJI-Account soll es aber möglich sein, bestimmte Orte für eine begrenzte Zeit freizuschalten.

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Drohne

(Bild: DJI)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Der für seine Kameradrohnen bekannte Hersteller DJI hat ein Geofencing-System für kontinuierlich aktualisierte Luftrauminformationen angekündigt. Das "Geospatial Environment Online"-System (GEO) liefert DJI-Piloten aktuelle Informationen darüber, wo Überflüge verboten oder aus Sicherheitsgründen problematisch sind. Nutzer können demnach auf Live-Informationen über solche temporären Flugverbote zugreifen– darunter Waldbrände, größere Veranstaltungen in Stadien, "VIP-Reisen" (O-Ton Pressemitteilung) oder andere akute Ereignisse. GEO enthalte zudem Koordinaten zu dauerhaften Flugverbotszonen etwa im Umkreis von Gefängnissen, Kraftwerken und anderen sensiblen Zonen.

Geofencing wurde bereits vor zwei Jahren in DJI-Fluggeräte integriert. "Das neue Systeme soll sowohl die Sicherheitsvorkehrungen konsequent weiterentwickeln, als auch die Flexibilität für Nutzer in Form einer Selbstregistrierung erhöhen”, erklärt nun Brendan Schulman, der als Vice President für Rechts- und Sicherheitsangelegenheiten bei DJI zuständig ist. Das neue Kartensystem soll ab Dezember mittels Firmware-Upgrade und Update der DJI Go App verfügbar sein.

DJI-Kameradrohnen können bei Aktivierung in diesen temporär gesperrten Orten standardmäßig weder fliegen noch starten. Um jedoch der großen Anzahl an genehmigten Anwendungen gerecht zu werden, werde es Nutzern mit einem kostenfreien "verifizierten" DJI-Account trotzdem möglich sein, bestimmte Gegenden für eine begrenzte Zeit wieder freizuschalten. Voraussetzung für die Freischaltung ist laut DJI ein User-Konto, bei dem Kreditkarten-Informationen oder eine Mobiltelefonnummer hinterlegt ist. DJI gibt an, keinerlei Informationen herauszugeben. Zugleich erklärte das Unternehmen, diese verifizierten Nutzerkonten würden sicherstellen, dass sämtliche Überflüge über sensible Zonen registriert sind und von den Behörden nachvollzogen werden können.

Die Freischaltung gilt nicht für Zonen, die aufgrund von nationalen Sicherheitsvorkehrungen in keinem Fall überflogen werden dürfen, wie zum Beispiel Washington D.C. oder andere generell gesperrte Zonen.
Das neue System wird zunächst in Nordamerika und Europa eingeführt. Andere Länder erhalten aktualisierte Flughafenkoordinaten, werden jedoch weiterhin das bestehende "No Fly Zone" genannte Geofencing-System verwenden, das bereits seit 2013 integriert ist. Sukzessive soll das neue System auch in anderen Gebieten und Ländern eingeführt werden. GEO nutzt Standortdaten von AirMap, einem US-Unternehmen aus Santa Monica, Kalifornien. (nij)