Drohnen starten in humanitärer Mission

In Ruanda wurde ein Drohnen-Lieferdienst gestartet, der Blutkonserven an die weit verstreuten Kliniken des Landes fliegt.

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Drohnen starten in humanitärer Mission
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Bernd Behr

Während Amazon, DHL und andere Lieferungen per Drohne antesten, macht das Unternehmen Zipline ernst. Im zentralafrikanischen Staat Ruanda wurde ein Lieferdienst gestartet, der mit zunächst 15 Festflügel-Drohnen Blut- und Plasmakonserven zu weit verstreuten Kliniken bringt. Bezahlt werden die Flüge vom Ruandischen Gesundheitsministerium; sie kosten zwar in etwa so viel wie ein Transport über Straßen, doch gelangen die lebensrettenden Substanzen in viel kürzerer Zeit an ihren Bestimmungsort.

Das US-Startup Zipline haben ehemalige Mitarbeiter von unter anderem Space X, Google und Lockheed Martin gegründet. Die technischen Besonderheiten der Drohnen: Sie werden mit einem Katapult gestartet und erreichen eine Geschwindigkeit von 100 km/h; am Bestimmungsort landen sie nicht, sondern werfen ihre Fracht per Fallschirm ab. Außerdem senden sie ständig Positionsdaten an ihre Basis und die Ruandische Flugsicherung. Sie fliegen unterhalb von 150 m, um dem normalen Flugverkehr aus dem Weg zu gehen. Für die Navigation greifen sie auf GPS-Daten zurück.

Drohnen starten in humanitärer Mission (5 Bilder)

Final Assembly

Zwei Motoren treiben die Drohne an.
(Bild: Zipline)

Wie BBC News weiß, gab es schon andere Bestrebungen für derartige Projekte in afrikanischen Ländern. Doch entweder waren es Pilotprojekte, inzwischen ausgelaufen, oder sie wurden erst gar nicht zugelassen, meist aus sicherheitstechnischen Gründen. So sei die kommerzielle Nutzung von Drohnen in Afrika zwar eine aufstrebende Industrie, doch gebe es auf der anderen Seite viele Beschränkungen. Während in Marokko, Kenya und Uganda der Betrieb von Drohnen verboten oder doch sehr eingeschränkt ist, riskiert in Ghana ein Drohnenbesitzer bis zu 30 Jahre Gefängnis, wenn er seine Drohne unregistriert aufsteigen lässt. (bb)