Duell der 3D-Software-Demos

Softimage und Alias Wavefront machen mit kostenlosen Demo-Versionen ihrer High-End-Rendering-Lösungen von sich reden. Letztlich lohnen sich die Gratis-Angebote aber nur für wirklich Interessierte.

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Von
  • Gerald Himmelein

Softimage und Alias Wavefront machen mit kostenlosen Demo-Versionen ihrer High-End-Rendering-Lösungen von sich reden. Letztlich lohnen sich die Gratis-Angebote aber nur für wirklich Interessierte.

Alias Wavefront machte den Anfang mit einem 136 MByte großen Download (Mac OS X: 149 MByte). Die "Personal Learning Edition" der Profi-Rendering-Software "Maya 4" für Windows NT, 2000 und XP sowie Mac OS X erfreute sich sofort starken Interesses -- obwohl die Einschränkungen der vermeintlichen Gratisversion deutlich machten, dass sie sich bestenfalls zum Reinschnuppern eignet. Wer den Download scheut, kann sich die Software für fünf US-Dollar auch auf CD zuschicken lassen.

Jetzt zieht einer der Hauptkonkurrenten nach: Softimage konterte mit einer ebenfalls kostenlosen "Softimage XSI Experience" für Windows NT, 2000 und XP. Im Unterschied zum Alias-Angebot gibt es das Softimage-Erlebnis nur auf zwei CDs. Eine enthält ein "Training Kit", das der Anbieter sonst für 600 Dollar verkauft.

Auch wenn die Hersteller es auf ihren Websites anders darstellen, sind beide Versionen massiv eingeschränkt. Es handelt sich keineswegs um Gratisversionen, die nur privat eingesetzt werden dürfen, wie sie jüngst der DTP-Spezialist RagTime veröffentlichte. Die 3D-Software-Hersteller wollen vielmehr 3D-Interessierte in ihre Anwendungen hineinschnuppern lassen -- derartige Demo-Versionen sind im 3D-Markt gang und gäbe.

Die Maya Personal Learning Edition besitzt unter anderem folgende Einschränkungen:

  • deutlich sichtbares Wasserzeichen in jedem Render-Bild; maximale Render-Auflösung von 1024×768 Pixel
  • eigenes binäres Dateiformat (kein Dateiaustausch mit Vollversion möglich, auch kein Import von PLE-Dateien in Vollversion)
  • keine API-Unterstützung (also auch keine Plugin-Nutzung bis auf Shockwave 3D Export und Maya Real-Time Author), begrenzte Skriptfunktion
  • keine Exportfunktion, kein Import von 3D-Modellen aus anderen Formaten
  • keine Simulation von Fell und Stoff, kein Maya Live

Nutzer der Softimage XSI Experience müssen sich ebenfalls auf Beschränkungen im Funktionsumfang einstellen, darunter unter anderem:

  • keinerlei Speicherfunktion (dafür Import von XSI-Projekten)
  • deutlich sichtbares Wasserzeichen in jedem Render-Bild

Die Preise für die Vollversion von Maya liegen je nach Ausstattung zwischen 5000 und 25000 Euro. Softimage XSI 2.0 kostet zwischen 8000 und 16000 Euro. (ghi)