Dünnstmögliche Nanoröhren hergestellt

Zwei Wissenschaftler-Teams haben unabhängig voneinander Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhren mit dem kleinstmöglichen Durchmesser entwickelt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Zwei Wissenschaftler-Teams haben unabhängig voneinander Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoff-Nanoröhren mit dem kleinstmöglichen Durchmesser entwickelt. Ihre Resultate veröffentlichten die Forscher jetzt in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Nature. Der Durchmesser der Röhren beträgt nur 0,4 Nanometer. Röhren mit einem kleineren Durchmesser sind nicht möglich, weil dann keine Röhrenstruktur mehr aufgebaut werden könnte.

Kohlenstoff-Nanoröhren sind mechanisch extrem stabil und – je nach Struktur und Durchmesser – elektrisch leitend oder halbleitend. Sie könnten als "Draht" in Schaltkreisen mit molekularer Elektronik eingesetzt werden, haben aber darüber hinaus noch eine Vielzahl anderer potenzieller Verwendungsmöglichkeiten. Mitte Oktober wurde beispielsweise ein Forscherteam für die Entwicklung eines Feldemissions-Displays mit Nanoröhren ausgezeichnet.

Eine japanische Forschergruppe unter Leitung von Lu-Chang Qin stellte die Röhren mit der Entladung einer Bogenlampe her. In einer Wasserstoff-Atmosphäre bilden sich unter speziellen Bedingungen innerhalb von Nanoröhren kleinere Röhrchen – verschachtelt, wie in einer russischen Puppe. Ein chinesisches Team um Z. K. Tang hingegen produzierte die Röhren durch Pyrolyse von Tripolyamin.

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