"Dungeons & Dragons": Hasbro verbietet KI-Kunst in Artbooks

Ein "Dungeons & Dragons"-Künstler nutzte KI für Zeichnungen in einem Artbook. Rechteinhaber Hasbro stellt nun klar: In künftigen Büchern ist KI tabu.

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Cover-Art für das DnD-Buch "Bigby Presents: Glory of the Giants". Ein Künstler, der an diesem Buch mitarbeitete, soll KI für seine Artworks benutzt haben.

(Bild: Hasbro)

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In "Dungeons & Dragons"-Büchern ist der Einsatz von KI-Kunst ausdrücklich verboten. Das stellte Rechteinhaber Hasbro auf Twitter/X klar, nachdem ein Künstler Zeichnungen für ein Erweiterungsbuch teilweise auch mithilfe von KI-Bildgeneratoren erstellt oder bearbeitet hatte.

Zuvor hatte der langjährige "DnD"-Zeichner Ilya Shkipin in einem mittlerweile gelöschten Post bestätigt, dass er für das kollaborative Erweiterungsbuch "Bigby presents: Glory of the Giants" KI-Funktionen benutzt habe, um einige Details bei seinen Zeichnungen aufzupolieren.

"DnD"-Rechteinhaber Hasbro war darüber offenbar nicht informiert: "Wir haben heute bemerkt, dass ein Künstler KI für ein kommendes Buch benutzt hat", schreibt der Hasbro-Account "D&D Beyond" auf Twitter/X. "Wir haben mit dem Künstler darüber diskutiert und er wird in Zukunft keine KI mehr verwenden." Außerdem wolle man die Richtlinien für Künstler überarbeiten, um KI-Generation von Zeichnungen ausdrücklich zu verbieten.

Die Debatte um KI-generierte Kunst tobt seit Monaten. Im vergangenen September hatte ein von einer KI-Software erschaffenes Bild einen Kunstwettbewerb gewonnen und eine Debatte über das Wesen von Kunst ausgelöst. Das Bild mit dem Titel "Théâtre D'opéra Spatial" wurde von Midjourney generiert. Derartige Tools spucken Bilder anhand von sogenannten Prompts, also Texteingaben mit Anweisungen, aus.

Nutzer solcher KI-Bildgeneratoren argumentieren, dass das Erstellen Hunderter solcher Prompts, das Verfeinern und die Auswahl ebenfalls Teil des künstlerischen Schaffens sei. Kritiker sehen darin den "Tod der Kunst". Die Generatoren sind allerdings längst in der Praxis angekommen: Das Studio Blizzard nutzt KI-Bildgeneratoren etwa, um Artdesigns für seine Videospiele zu erstellen. Auch heise online und c't arbeiten mit KI-Tools, um beispielsweise Aufmacherbilder für Artikel zu erstellen.

(dahe)