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E-Book-Piraterie: MVB nutzt Digimarc, aber ohne Wasserzeichen

Achim Barczok

Der Branchenverband des Buchhandels setzt auf Piraterie-Bekämpfung durch das US-Unternehmen Digimarc. Die von dem Unternehmen beworbene Wasserzeichenlösung kommt dabei aber nicht zum Einsatz.

Anders als zunächst von heise online berichtet [1] setzt der MVB keine digitalen Wasserzeichen von Digimarc ein. Wie der Verband am Donnerstagabend richtigstellte, nutze man zwar die Infrastruktur des US-Unternehmens zur Pirateriebekämpfung. Die in dem "Digimarc Guardian" angebotene Dienstleistung digitaler Wasserzeichen für Epub, Mobi und PDF wird aber entgegen der Darstellung von Digimarc nicht beansprucht.

Digimarc

Laut einer Digimarc-Studie gehört Deutschland zu den Ländern mit einer hohen Anzahl an Webseiten für illegale E-Book-Downloads.

(Bild: Digimarc)

Stattdessen greift der MVB nur die angebotene Suche nach Titeln in Tauschbörsen zurück: Im Falle der MVB sucht Digimarc also nicht nach E-Books mit Wasserzeichen, sondern lediglich nach den von den Verlagen gelieferten Titel-Listen. Eine Identifizierung einzelner Buchkäufer wäre in diesem Fall nicht möglich.

Wasserzeichen sind laut MVB aber dennoch bei einigen deutschen Verlagen im Gebrauch, aber nicht die von Digimarc, sondern von dem aus dem Fraunhofer Institut ausgegründeten Start-up cosee [2]. (acb [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2414666

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/E-Book-Piraterie-Verlage-setzen-Suchtechnik-von-Digimarc-ein-2413608.html
[2] http://cosee.biz/unternehmen.de.html
[3] mailto:acb@ct.de