E-Books: Auch Random House Deutschland rückt von hartem DRM ab
Der dritte große Verlagskonzern in Deutschland entscheidet sich gegen harten Kopierschutz von Adobe. Die E-Books der 45 Verlage von Random House sollen künftig nur mit weichem DRM versehen werden.
Die Verlagsgruppe Random House Deutschland will künftig auf hartes Digital Rights Management (DRM) bei E-Books verzichten. Um den Lesern den Umgang mit den digitalen Ausgaben einfacher zu machen, sollen laut Mitteilung ab 1. Oktober die Bücher mit weichem DRM ausgestattet werden. Zu den Verlagen der Gruppe gehören insgesamt 45 Verlage, unter anderem Goldmann, Heyne, Blessing und Blanvalet.
"Der Verzicht auf hartes DRM erleichtert Lesern und Vertriebspartnern den Umgang mit E-Book-Dateien, erhöht die Kundenzufriedenheit und reduziert Komplexität“, erklärte CEO Frank Sambeth. Mit der Entscheidung schließe Random House sich einem "breiter werdenden Branchenkonsens“ an. Zugleich kündigte der Verlag an, auch weiterhin aktiv gegen Urheberrechtsverstöße vorzugehen. Weiches DRM wie die unsichtbaren Wasserzeichen seien sinnvoll im Kampf gegen Raubkopiererei. Dabei werden E-Books mit Daten versehen, die auf den Besitzer schließen lassen.
Der Adobe-DRM-Exodus
Random House folgt damit einer ganzen Reihe von großen Verlagskonzernen: Seit August bieten etwa die deutschen Verlagstöchter der Holtzbrinck PublishingGroup ihre E-Books nur noch mit weichem Kopierschutz an. Das umfasst Droemer Knaur, Kiepenheuer & Witsch sowie die Verlage unter Rowohlt und S. Fischer. Bereits im Juli hatte die Bonnier-Gruppe von Adobe DRM auf weichere Techniken umgestellt. Unter anderem die E-Books der Verlage Piper, Ullstein und Carlsen versieht der Medienkonzern mit Wasserzeichen.
Damit verliert der Kopierschutz von Adobe binnen kurzer Zeit gewaltig an Boden auf dem E-Book-Markt. Dem Branchenblog lesen.net zufolge setzten nur noch wenige größere Häuser wie Suhrkamp und Diogenes darauf. Wie lang diese Verlage dabei bleiben, ist abzuwarten. (axk)