E-Rezept "auf gutem Weg": Immer öfter einfaches Einlösen in Apotheken möglich

Seit Juli lässt sich die eGK benutzen, um in der Apotheke einfach an verschriebene Medikamente zu kommen. Immer mehr Apotheken beherrschen das Verfahren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Ältere Person fragend in der Apotheke.

(Bild: belushi / Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Das elektronische Rezept (E-Rezept) soll helfen, in der Apotheke einfach, sicher und papierlos an benötigte Medikamente zu kommen. In einer früheren Variante benötigte der Kunde in der Apotheke nicht nur die elektronische Gesundheitskarte (eGK), sondern auch ein NFC-fähiges Smartphone samt spezieller App, an welches er jene halten und dann noch eine 6-stellige PIN eingeben muss, um sich zu authentifizieren. Seit dem 1. Juli jedoch ist das Verfahren wesentlich vereinfacht: Nur noch die eGK wird benötigt, somit lassen sich auch leichter Dritte zum Abholen der Medikamente losschicken.

Und das neue Verfahren läuft offenbar gut an: Mehr als 80 Prozent der Apotheken in Deutschland seien mittlerweile in der Lage, hierbei elektronische Gesundheitskarten einzulesen und dann Medikamente auszuhändigen, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda) auf dpa-Anfrage mit. Bis Ende August sollen es 100 Prozent sein. "Wir sind auf einem guten Weg", sagte eine Abda-Sprecherin. Von der vereinfachten Nutzung der Krankenkassen-Karten fürs Einlösen der E-Rezepte erwarten sich die Beteiligten Rückenwind für das gesamte Vorhaben. Gesundheitsminister Lauterbach sieht darin gar einen "Turbo-Schub" für die Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Das elektronische Rezept soll der Zettelwirtschaft mit bisher rund 500 Millionen rosa Verschreibungen pro Jahr ein Ende bereiten. Das Mammutvorhaben hat mehrere Rückschläge hinter sich, ursprünglich sollte es schon ab Anfang 2022 im großen Stil genutzt werden. Doch die Einführung kam nur im Schneckentempo voran, Ärzte befürchteten Probleme im Alltag. Und es gab mehrere technische Probleme bei der Telematik-Infrastruktur (TI).

Nun gewinnt das Thema aber an Fahrt. Das Bundesgesundheitsministerium plant zudem, in Arztpraxen den Einsatz von elektronischen Rezepten zum Jahreswechsel zur Pflicht zu machen. Es geht nur um Verschreibungen für gesetzlich Versicherte, privat Versicherte sind hierbei außen vor.

(tiw)