E-Sport: Schalke 04 verkauft "League of Legends"-Lizenz für 26,5 Millionen Euro

Weil es im Kerngeschäft nicht läuft, leidet nun auch die E-Sport-Sparte: Schalke 04 hat seine Startlizenz in der "League of Legends"-Liga LEC verkauft.

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(Bild: Schalke 04)

Lesezeit: 3 Min.

Der FC Schalke 04 beendet sein Engagement in der höchsten europäischen "League of Legends"-Liga LEC. Die Lizenz für den Startplatz in der LEC bringt Schalke 04 26,5 Millionen Euro ein. Mit dem Verkauf reagiert der Gelsenkirchener Traditionsklub auf die angespannte wirtschaftliche Lage im Kerngeschäft: Nach einer sportlichen Katastrophensaison kicken die Fußballer des FC Schalke 04 ab August nur noch in der Zweiten Bundesliga.

"Die Covid-19-Pandemie und der Abstieg des Fußballclubs hatten massive finanzielle Konsequenzen", erklärt Schalke 04 in einer Mitteilung an Fans auf Twitter. Das Management habe nach der gescheiterten Suche nach einer Lösung keine andere Option als den Lizenzverkauf gesehen, heißt es in dem Statement weiter.

Die "League of Legends"-Mannschaft von Schalke 04 wird ab der Saison 2022 von der Schweizer Organisation BDS abgelöst. Ob BDS den Kader der bisherigen Schalke-Mannschaft übernimmt, ist offen. Die "LoL"-Mannschaft von Schalke 04 soll die aktuelle Saison noch regulär beenden.

Die LEC ("League of Legends European Championship") ist die stärkste "League of Legends"-Liga in Europa. Eine Möglichkeit, sich durch Wettkampf in diese Liga zu spielen, gibt es nicht: Wer an der LEC teilnehmen möchte, muss einem bereits zugelassenen Team den Platz abkaufen.

Schalke 04 ist weiterhin in der deutschen "League of Legends"-Liga Prime League mit seiner zweiten Mannschaft Schalke Evolution vertreten. Außerdem treten Spieler unter der Schalke-Flagge in den "FIFA"- und "Pro Evolution Soccer"-Spielen an. Wie es mit diesen Abteilungen weitergehen soll, hat das Schalke-Management noch nicht entschieden.

In den enorm populären "League of Legends"-E-Sport stieg Schalke bereits 2016 ein. "In den vergangenen fünf Jahren haben wir Schalke 04 sukzessive zu einer festen Größe im elektronischen Sport entwickelt – sei es in League of Legends, FIFA oder PES. Wirtschaftlich betrachtet zählt der E-Sport zu unseren Geschäftsbereichen mit dem größten Wachstum", erklärte Marketing-Vorstand Alexander Jobst in einer Mitteilung.

Die Einnahmen aus dem Verkauf der Lizenz in Höhe von 26,5 Millionen Euro sollen nun der Fußballmannschaft zugutekommen: "Dass der E-Sport nun in erheblichem Maße auf das Kerngeschäft des S04 einzahlt, hat eine enorme Bedeutung für uns", schreibt Jobst. E-Sports-Geschäftsführer Dr. Claudio Kasper spricht von einem "weitsichtigen Investment". Schalke könne stolz auf die "Pionierarbeit" der vergangenen Jahre sein.

Der FC Schalke 04 gilt unter den Fußballclubs als ein Vorreiter im E-Sports-Bereich. Neben Schalke 04 engagieren sich Mannschaften wie Paris Saint-Germain und Besiktas Istanbul in verschiedenen E-Sportarten.

(dahe)