ESA-Minister lassen Ariane V weiterentwickeln

Die Weiterenwicklung der Trägerrakete Ariane V soll Europa langfristig den Zugang zum Weltraum sichern und künftig bevorzugt von europäischen Weltraumprogrammen genutzt werden; außerdem will die ESA ein neues Mars-Programm starten.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Die Trägerrakete Ariane V wird weiterentwickelt und soll Europa damit langfristig den Zugang zum Weltraum sichern. Dies geht aus einem Beschluss der zuständigen Minister der 17 ESA-Mitgliedsstaaten und Kanadas hervor. Außerdem sollen europäische Raumfahrtprojekte künftig bei der Nutzung von Trägersystemen der Ariane den Vorrang geben. Bislang griff auch die ESA aus Kostengründen gelegentlich auf Billigangebote vor allem aus Rußland zurück.

Konkrete ESA-Ziele sind außerdem das GMES-Programm (Global Monitoring for Environment and Security), dessen Satelliten den politischen Entscheidungsträgern ab 2008 erste Umwelt- und Sicherheitsinformationen liefern sollen. Das Programm stellt zudem den europäischen Beitrag zum Global Earth Observation System of Systems GEOSS dar. Schon früher, nämlich am 26. Dezember, startet der erste Satellit des ebenso strategisch angelegten Galileo-Navigationsystems. Die ESA wählte das bayrische Oberpfaffenhofen kürzlich zum Standort für eines der zwei Hauptkontrollzentren der europäischen GPS-Alternative.

Das Sonnensystem und Leben außerhalb der Erde (Exobiologie) will die ESA unter anderem mit dem ExoMars-Programm erforschen. Dazu soll 2011 eine Robotersonde zum Mars befördert werden – je nach Finanzlage durch einen einfachen Transporter oder einen marsumkreisenden Orbiter. Letzterer würde zwar als Zwischenstation für die Funkübertragung fungieren können, aber auf Grund der Größe ein teures Startsystem wie die Ariane V benötigen.

Auf ihrer Konferenz in Berlin beschlossen die Minister außerdem, den ESA-Wissenschaftsetat von derzeit 400 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren jeweils um 2,5 Prozent zu erhöhen. Das Gesamtbudget der europäischen Weltraumagentur beträgt momentan etwa 8,4 Milliarden Euro. (mhe)