EU-Kommission antwortet auf Microsoft-Anschuldigungen

Die Kommission weist Microsofts Anwürfe zurück, der für die Überwachung der Auflagen im Kartellverfahren zuständige Experte sei parteiisch.

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Die EU-Kommission hat nun auf die Anschuldigungen Microsofts von vergangener Woche reagiert, nach denen die Behörde "unangemessene" Kontakte zwischen dem als Bevollmächtigten eigesetzten Informatikprofessor Neil Barrett und Microsofts Gegenspielern begünstigt habe. Auch nehme der Experte nicht die erforderliche neutrale Haltung ein. Darauf entgegnet die Kommission nun, die Kontakte des Experten mit solchen potenziell Begünstigten seien Teil seiner Aufgaben und hätten nicht zu einem "unangebrachten Einverständnis" geführt. Zudem hat die Kommission den Lebenslauf Barrets online veröffentlicht (PDF-Datei).

Microsoft habe Barret als einen möglichen Kandidaten für den Posten als "Monitoring Trustee" vorgeschlagen, heißt es in der Mitteilung der Kommission. Sie habe den Vorschlag akzeptiert und den Professor am 5. Oktober 2005 berufen. Seine Aufgabe sei es, nicht nur reaktiv tätig zu werden, sondern seine Aufgabe auch eigeninitiativ zu erfüllen. Dabei habe er nicht nur Kontakt zu Microsoft, sondern auch zu jenen aufzunehmen, die durch das Kartellverfahren gegen Microsoft potenziell begünstigt werden. Als technische Berater stehen Barret die Informatik-Professoren David Lorge Parnas und John McDermid zur Seite, teilt die Kommission heute weiter mit. Parnas ist Direktor des Software Quality Research Laboratory an der University of Limerick. McDermid leitet die High Integrity Systems Engineering Group (HISE) an der University of York. (anw)