EU-Kommission vergibt Auftrag für Schengen-Informationssystem

Für 40 Millionen Euro soll ein IT-Konsortium unter Führung der französischen Steria und HP Belgien sowohl das umstrittene SIS II als auch das Visa-Informations-System (VIS) fertigstellen.

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Von
  • Torge Löding

Die EU-Kommission hat ein multinationales Konsortium aus IT-Firmen mit der Einrichtung des umstrittenen Schengen-Informationssystems (SIS II) beauftragt. Für 40 Millionen Euro soll das Konsortium unter Führung der französischen Steria und HP Belgien -- als deutsches Unternehmen ist Mummert und Partner vertreten -- sowohl das SIS II als auch das Visa-Informations-System (VIS) fertig stellen.

Bis Ende 2006 soll das VIS online sein, SIS II soll bis spätestens März 2007 folgen, heißt es in einer Mitteilung der Kommission. SIS II soll das Vorläufersystem SIS I ersetzen, das in den neunziger Jahren entwickelt wurde und als technisch überholt gilt.

SIS II ist umstritten, weil es auch biometrische Daten wie Fingerabdrücke und Lichtbilder enthalten soll, zudem soll es Zugriff auf bestimmte Informationen von Europol und Eurojust geben. Kritiker monierten, dass bislang nicht genau mitgeteilt wurde, welche neuen Datengruppen erhoben werden und welche Behörden auf SIS II Zugriff haben sollen. (tol)