Echtzeit-Patches für den Linux-Kernel machen großen Schritt vorwärts

Die Entwickler des Echtzeit-Patches für den Linux-Kernel haben ihren Code auf Linux 3.0 portiert und dabei an einigen Stellen erheblich umgebaut.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Thomas Gleixner hat eine erste Testversion eines Echtzeit-Linux-Kernels veröffentlicht, der auf einer aktuellen Vorabversion des Linux-Kernels 3.0 basiert – Letzterer dürfte dieser Tage nach einer kleinen Verzögerung erscheinen. Mit dieser 3.0-rc7-rt0 genannten Version ist der größte Schritt zu einem modernen Unterbau für den maßgeblich von Gleixner und einigen weiteren Entwicklern gewarteten RT-Kernel getan; derzeit basiert der als stabil eingestufte Kernel mit Realtime-Fähigkeiten noch auf der Linux-Serie 2.6.33, die Greg Kroah-Hartman extra für die RT-Entwickler weiter pflegt.

Ursprünglich war ein Wechsel auf 2.6.38 geplant gewesen; bei der Portierung hat es jedoch massive Schwierigkeiten gegeben, die Gleixner haben aufgeben lassen. Bei der Portierung auf Vorabversionen von 3.0 hat er einige im RT-Zweig genutzte Technik massiv umgebaut, wie er in der Freigabe-Mail näher erläutert; in dem Rahmen hat er zudem einige Aufräumarbeiten vorgenommen.

Die RT-Patches hat Gleixner in verschiedene Sektionen aufgeteilt; in der Mail zu Linux 3.0-rc7-rt0 erläutert er, wie weit die Patches der verschiedenen Abschnitte bereit zur Aufnahme in den Hauptentwicklungszweig von Linux sind. Er hebt zudem hervor, dass der komplette RT-Patch für 3.0 signifikant kleiner und weniger Invasiv sei als der für 2.6.33, was eine langfristige Aufnahme alle Änderungen in den Hauptentwicklungszweig erleichtern sollte. Gleixner ruft zum Testen des neuen RT-Patches auf und erläutert einige Bereiche, in denen die RT-Entwickler Hilfe benötigen können. (thl)