Eclipse IDE: Vorbereitungen auf Java 23, Abschied von Java 7

Das Quartals-Release der Eclipse Entwicklungsumgebung liefert neue Funktionen, arbeitet aber nicht mehr mit Java 7 und älteren Java-Versionen.​

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(Bild: Eclipse Foundation)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Holger Voormann
Inhaltsverzeichnis

Eclipse, die Open-Source-Entwicklungsumgebung für Java, C/C++, TypeScript/JavaScript und andere Programmiersprachen, ist in der Version 2024-09 erschienen. Der Support für Java 7 und ältere Java-Versionen entfällt. Neu hinzugekommen sind ein integriertes Suchen-und-Ersetzen-Feld in textbasierten Editoren, das platzsparender ist als der bisherige Finden-und-Ersetzen-Dialog, sowie ein optionales "Sticky Scrolling" und Support für TypeScript 5.5. Erweitert wurden unter anderem die Aufräumfunktionen für Java. Beim Ausführen von JUnit-Tests werden vorhandene Maven-Surefire-Konfigurationen berücksichtigt und JavaScript beziehungsweise TypeScript finden nun selbst Fehler in regulären Ausdrücken.

Eclipse tut es jetzt javac gleich und unterstützt keine Java-Versionen mehr, die älter als Java 8 sind. Java 8, das vor 10 Jahren veröffentlicht wurde und inzwischen die älteste Version ist, für die es noch (Sicherheits-)Updates gibt, ist rückwärtskompatibel zu älteren Versionen. Ein Update auf Eclipse 2024 sollte daher für die allermeisten Entwicklerinnen und Entwickler möglich sein. Während die älteren Java-Versionen wegfallen, arbeitet das Eclipse-Team bereits am Support für die kommende Java-Version 23, die Teil des nächsten Eclipse-Releases im Dezember sein soll. Eine Java-23-taugliche Vorabversion für Eclipse 2024-09 wird voraussichtlich kurz nach dem Release von Java 23 in Kalenderwoche 38 über den Eclipse Marketplace zum Nachinstallieren angeboten werden.

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Bei Maven-Projekten wird bei Tests mit JUnit oder TestNG nun die Konfiguration des Maven-Plug-ins Surefire berücksichtigt. Ändert man in der Maven-POM-Datei die für Maven Surefire konfigurierten Umgebungsvariablen, Java-Properties, das für die Tests zu verwendende Arbeitsverzeichnis oder Ähnliches lassen sich die Konfigurationen für schon einmal ausgeführte Tests durch einen Rechtsklick im POM-Editor oder auf den Projektordner und Maven | Update Project... synchronisieren.

Ein in den Editor integriertes Suchen-und-Ersetzen-Feld sowie "Sticky Scrolling", wie es sich etwa in Visual Studio Code findet, gibt es nun auch für die Eclipse IDE. Das integrierte Suchen-und-Ersetzen-Feld ist platzsparender und bietet die gleiche Funktionalität wie der bisherige "Find and Replace"-Dialog. Im Gegensatz zum integrierten Suchen-und-Ersetzen-Feld ist Sticky Scrolling standardmäßig nicht aktiviert, was sich in den Einstellungen Preferences | General | Editors | Text Editors für beide Funktionen ändern lässt.

Die Heise-Konferenz zu Java

(Bild: anchalee thaweeboon/Shutterstock.com)

Am 15. Oktober findet die betterCode() Java 2024 statt. Die Online-Konferenz zeigt die wichtigsten Neuerungen von Java 21 bis Java 23.

Das Programm des Thementags besteht aus sieben Vorträgen zu folgenden Themen:

  • Die neuen Features von Java 23 im Überblick
  • String Templates in Überarbeitung
  • Stream Gatherers für eigene Stream-Operationen
  • Nebenläufige Programme in Java 23
  • Abschied vom JNI dank Foreign Function and Memory API
  • Mehr Einblick dank der Class File API
  • Erweiterte Features für Fortgeschrittene

Sticky Scrolling hilft, bei tiefen hierarchischen Strukturen den Überblick zu behalten, indem übergeordnete Zeilen, die weniger tief eingerückt sind, beim Herunterscrollen stehen bleiben. Sticky Scrolling arbeitet ausschließlich basierend auf den Einrückungen der Zeilen, was den Vorteil hat, dass es mit allen Programmiersprachen und textbasierten Formaten funktioniert. Allerdings hat es auch den Nachteil, dass beispielsweise eine auskommentierte Codezeile, die nicht eingerückt ist, als eine übergeordnete Zeile stehen bleibt.

In Eclipse 2024-09 wird TypeScript bis einschließlich Version 5.5 unterstützt. Der Support für TypeScript und JavaScript basiert auf demselben Language Server und bietet für beide Programmiersprachen die entsprechende Funktionalität – falls es eine Entsprechung gibt. Die verbesserte Programmflussanalyse sorgt dafür, dass in bestimmten Fällen, in denen zuvor fälschlicherweise ein Fehler angezeigt wurde, nun kein Fehler mehr angezeigt wird. Zudem gibt es jetzt eine Syntaxprüfung für reguläre Ausdrücke, die beispielsweise in regulären Ausdrücken fehlerhafte Klammerungen oder die Referenzierung von nichtexistierenden Gruppen erkennt und als Fehler anzeigt.

Für Windows, Linux und macOS werden jeweils zehn erweiterbare Basispakete der Eclipse-Entwicklungsumgebung für unterschiedliche Einsatzzwecke angeboten. Die Pakete enthalten alles, was zum Ausführen von Eclipse und zum Entwickeln benötigt wird: Java 21 und Git, sowie in den Java-IDE-Paketen zusätzlich Maven und Gradle. Die Eclipse-IDE-Pakete können über den Eclipse Installer installiert oder als ZIP-Dateien heruntergeladen werden. Eine bestehende Eclipse IDE lässt sich über Help | Check for Updates aktualisieren. Weitere Informationen und die Neuerungen von den an diesem Release beteiligten Eclipse-Projekten gibt es auf der Eclipse-IDE-Webseite.

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