Einbruch bei Lizenzeinnahmen drückt Umsatz der Software AG

Mit einem strikten Sparkurs sei es gelungen, einen Überschuss von 33,5 Millionen Euro zu erzielen, hieß es bei der Software AG; 2001 waren es 38,7 Millionen.

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  • dpa

Ein Einbruch bei Lizenzeinnahmen hat den Umsatz der Software AG in Darmstadt im vergangenen Jahr deutlich gedrückt. Er liegt mit 475 Millionen Euro um ein Fünftel niedriger als 2001, gab Interims-Vorstandsvorsitzender Karl Heinz Achinger bekannt. Mit einem strikten Sparkurs sei es gelungen, einen Überschuss von 33,5 Millionen Euro zu erzielen, 2001 waren es 38,7 Millionen. So habe das Unternehmen im vergangenen Jahr rund 300 Mitarbeiter entlassen, dies entspricht 10 Prozent der Belegschaft. Achinger kündigte einen weiteren Personalabbau an, den er allerdings nicht bezifferte.

Die Lizenzeinnahmen halbierten sich fast von 199 auf 113 Millionen Euro (ein Minus von 43 Prozent), die Projektdienstleistungen verzeichneten mit 160 Millionen Euro ebenfalls ein Minus von 16 Prozent. Einzig der Bereich Wartung konnte sich um knapp 5 Millionen Euro auf 201 Millionen Euro steigern.

Für das laufende Jahr rechnet Achinger mit ähnlich schlechten Rahmenbedingungen: "Der Investitionsstau wird sich so schnell nicht auflösen." Dennoch geht er davon aus, dass das Unternehmen den Gewinn halten kann. Voraussetzung dafür sei allerdings ein weiterer Personalabbau. Nur dann könne längerfristig die Umsatzrendite von 6 auf 15 Prozent gesteigert werden: "Wir müssen das Unternehmen auf wirtschaftliche Situation zurechtschneiden." Zurzeit verhandle die Geschäftsführung mit dem Betriebsrat über mehrere Sparmöglichkeiten, unter anderem Teilzeitarbeit oder Reduzierung der Arbeitszeit bei Lohnverzicht. Die Effekte werden sich allerdings erst im kommenden Jahr zeigen.

Zur Ehrhöhung der Schlagkraft habe das Unternehmen auch seine Struktur neu organisiert. Die Ländervertretungen seien in vier Geschäftsregionen zusammengefasst worden. "Wir erhoffen uns davon einen besseren Informationsfluss", sagte Achinger. Auf diese Weise könnten starke Märkte schwache Regionen positiv beeinflussen.

Auch die Produktpalette müsse überprüft werden. "Unser XML-Server Tamino hat noch nicht die Resonanz gefunden, die wir erhofft hatten", sagte der Vorstandsvorsitzende. In Zukunft sollen verstärkt "kleine Lösungen" angeboten werden, die schnell bei den Kunden einzubauen sind. In diesen Fällen hält Achinger auch Kooperationen mit anderen Anbietern für möglich. (dpa) / (jk)