"Einen Stern berĂĽhrt": Parker Solar Probe der NASA hat Sonnenkorona durchquert

Im Frühjahr ist die Sonnensonde zum ersten Mal in die Atmosphäre unseres Sterns eingetaucht. Wo genau die Grenze liegt, war vorher nicht bekannt.

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(Bild: NASA)

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Die Parker Solar Probe der NASA ist schon im Frühjahr erstmals in die Atmosphäre der Sonne – die Sonnenkorona – vorgedrungen, hat den Stern also "berührt", wie es die US-Weltraumagentur ausdrückt. Das haben Analysen der dabei gesammelten Daten ergeben, die nun vorgestellt wurden. 18,8 Sonnenradien (etwa 13 Millionen Kilometer) über der Oberfläche des Sterns hat die Sonde demnach am 28. April jene Grenze der Atmosphäre durchquert, von der vorher nur bekannt war, dass sie sich zwischen 10 und 20 Sonnenradien über der Sonne befinden sollte. Während ihres achten Vorbeiflugs an der Sonne tauchte die Sonde demnach mehrmals in die Korona ein und verließ sie wieder, die Grenze ist also nicht rund und überall gleich weit von der Oberfläche entfernt.

Die mit der Auswertung der Daten der Sonde betrauten Forscherinnen und Forscher erläutern, dass die überquerte Grenze als "Alfvén-Oberfläche" bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um den Übergangsbereich zwischen der Korona und dem Sonnenwind. Die Gravitation und das Magnetfeld der Sonne sind außerhalb des Bereichs zu schwach, um fortgeschleudertes Sonnenmaterial aufzuhalten. Wo genau sich diese Grenze über der Sonne befindet, war nicht klar. Die Parker Solar Probe hat aber nicht nur diese Frage beantwortet, sondern bei dem Flug durch die Atmosphäre auch noch einen sogenannten Pseudostreamer durchquert. Diese gigantischen Strukturen wachsen aus der Sonne, für die Sonne habe es sich in der ruhigen Region angefühlt wie im Auge eines Sturms. Ein Fachartikel zu dem Durchflug ist in den Physical Review Letters erschienen.

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Die Parker Solar Probe war Mitte August 2018 gestartet worden und rast in immer enger werdenden Bahnen um die Sonne, um den Stern aus der bislang geringsten Distanz zu erforschen. Schwung holt sie dabei in mehreren Vorbeiflügen an der Venus, vor wenigen Wochen erreichte sie dabei 163 Kilometer pro Sekunde (586.800 Kilometer pro Stunde). Bei ihren Flügen durch die Sonnenkorona soll sie unter anderem herausfinden, warum diese äußerste Schicht der Sonnenatmosphäre mit mehreren Millionen Grad Celsius deutlich heißer ist als die Oberfläche der Sonne mit rund 5000 Grad Celsius. Außerdem soll sie klären, wie die Teilchen des Sonnenwinds beschleunigt werden. 2025 soll sie sich der Sonne auf bis zu 8,9 Sonnenradien annähern (6,2 Millionen Kilometer). Der nächste Flug durch die Sonnenkorona steht im Januar an, es wird die elfte Annäherung an die Sonne.

(mho)