Einfacher Umzug von Aperture zu Lightroom

Apple hat die Bildverwaltungssoftware Aperture abgekündigt und viele Benutzer wechseln nun zu Lightroom. Das Tool Exporter for Aperture soll die komplizierte Migration von der Apple Mediathek zur Adobe Bibliothek vereinfachen. Es hat allerdings prinzipielle Einschränkungen, die man vor dem Export kennen sollte.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff

Todgeweiht: Apple kehrt Aperture den Rücke, Anwender müssen Ihre Daten also in andere Bildverwalter migrieren.

2015 wird Apple die neue App Photos vorstellen und damit Aperture durch eine funktionsreduzierte Neuentwicklung ablösen. Für viele Anwender ist das der Anlass ihre Apple-Mediatheken zu exportieren, damit einem Wechsel zu Adobe Lightroom nichts mehr im Weg steht. Manuell ist dieser Vorgang sehr aufwendig, aber es gibt ein Tool das Abhilfe verspricht. Der von uns schon als Beta vorgestellte Aperture Exporter heißt inzwischen Exporter for Aperture und ist als finale Version nun im amerikanischen App Store für 15 US-Dollar erhältlich. Die Umbenennung war aufgrund markenrechtlicher Bedenken erfolgt, das Programm selbst blieb unverändert. Auf der Webseite des Anbieters 7822383 Canada Ltd. gibt es Informationen zum Migrationsprozess.

Generell sollte man sich vor Augen halten, dass Aperture und Lightroom zwei völlig unterschiedliche Programme sind. Der Exporter for Aperture hilft dabei den Bildbestand und zumindest einige der in der Datenbank für diese Bilder gespeicherten Informationen zu exportieren. Eine komplette nahtlose Integration von Aperture zu Lightroom ist aufgrund der prinzipiell unterschiedlichen Architekturen nicht möglich. Beim Exportvorgang greift der Exporter for Aperture rein lesend auf die Apple Mediathek zu und kopiert die Bilder in strukturierter Form in einen neuen Ordner. Der flotte Werbespruch "Export your Aperture libraries to Lightroom or whatever your heart desires" ist somit zumindest mißverständlich, denn diese Ordner müssen ja erst wieder in Lightroom importiert werden. Es wird also zuerst aus der Mediathek exportiert und dann in Lightroom importiert, diesen Transfer überstehen vielen der in der Mediathek hinterlegten Daten allerdings nicht. Ein Beispiel: Aperture nutzt ähnlich wie Lightroom Farbsterne, um Bilder zu bewerten. Diese Metadaten von Aperture wandelt das Tool allerdings nur in Schlagwörter um. Die Schlagwörter kann Lightroom zwar anzeigen, aber eben nicht ohne weiteres für die eigene Sternmarkierung nutzen.

Noch schlimmer sieht es bei Aperture-Features aus, für die es in Lightroom gar keine Entsprechung gibt. Aperture speichert über die automatische Gesichtserkennung nicht nur automatisch Personennamen, sondern auch die Position der Gesichter im jeweiligen Bild. Die mit Aperture 3 eingeführte Gesichtserkennung ist ein sehr komfortables Feature, mit welchem Apple zumindest unter den anspruchvollen Programmen zur Bildbearbeitung und Verwaltung immer noch ein Alleinstellungsmerkmal hat. Lightroom hat derzeit hingegen keine Gesichtserkennung und kann somit prinzipiell keine Positionen von Gesichern in Bildern speichern. Die Personennamen könnte man zwar in den IPTC-Metadaten von Lightroom speichern. Allerdings gehen beim Export mit dem Exporter auch diese Metadaten verloren. Für die Zukunft stellt der Entwickler in den FAQ eine derartige Option zumindest vage in Aussicht. Andere Metadaten wie unter Aperture eingepflegte GPS-Koordinaten sollen laut Tool-Hersteller hingegen den Export überstehen.

Zumindest in seiner derzeitigen Fassung ist Exporter for Aperture also schon von der Papierform her nur ein einfach gehaltenes Exportwerkzeug. Bei einer Migration von Aperture zu Lightroom kann es daher auch mit dem Exporter for Aperture zu erheblichen Datenverlusten bei Metadaten und sonstigen Einstellungen kommen. (sts)