El Salvador verzichtet auf Bitcoin-Zwang

El Salvadors Präsident rudert zurück: Die Verwendung der Kryptowährung Bitcoin wird nicht verpflichtend. Bürger sollen vom Staat ein Startguthaben erhalten.​

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MĂĽnzen mit diversen Logos, darunter das Bitcoin-Logo

Bitcoin ist der Krösus unter den Kryptowährungen.

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

"Niemand wird Bitcoins akzeptieren müssen, wenn er es nicht will", sagt El Salvadors Präsident Nayib Bukele. Demnach wird ein einschlägiges Gesetz novelliert, noch bevor es im September in Kraft tritt. El Salvador hat seit 20 Jahren keine eigene Währung mehr und verwendet stattdessen den US-Dollar. Bukele hat sich jedoch dem Bitcoin verschrieben. Salvador Bitcoin

Als erstes Land der Welt hat El Salvador Bitcoin zur offiziellen Währung gemacht. Anfang Juni hat das von Bukele kontrollierte Parlament ein entsprechendes Gesetz im Schnellverfahren verabschiedet. Die Oppositionspartei FMLN hat daraufhin eine Reform des Bitcoin-Gesetzes angeregt, um den Gebrauch nicht obligatorisch zu machen. FMLN-Abgeordnete äußerten die Befürchtung, Gehälter könnten statt in US-Dollar in Bitcoin gezahlt werden.

Die Regierung stellt 120 Millionen US-Dollar bereit, um Bitcoin-Starterkonten oder "Wallets" einzurichten. "Bei der Registrierung wird die Person 30 Dollar in Bitcoins erhalten", um die Verwendung der Kryptowährung im Land zu fördern, verspricht Finanzminister Alejandro Zelaya, "Wir hoffen, ein Maximum von vier Millionen Wallets zu erreichen, das bedeutet, 120 Millionen Dollar abzudecken, aber ich glaube nicht, dass wir diesen Betrag erreichen werden." (https://apnews.com/b9ccf6385c9aa0d8d6440ef4d3d77953)

30 US-Dollar entsprechen ungefähr dem Dreifachen eines durchschnittlichen Tagesverdienstes in dem lateinamerikanischen Land. Laut Bukele verwenden in El Salvador bereits 50.000 Menschen Bitcoin. Die virtuelle Währung werde Transaktionen mit "vielen Vorteilen und ohne Beeinträchtigungen" ermöglichen und "viele Investoren und Touristen anziehen".

Kritiker wie die salvadorianische Ökonomin Tatiana Marroquín verweisen auf die hohe Volatilität des Bitcoin und die Gefahr von Geldwäsche. Auch sei die Bevölkerung nicht angemessen auf das Risiko der Spekulation hinter Bitcoin vorbereitet. Der Chef der Interamerikanischen Entwicklungsbank, Mauricio Claver-Carone, glaubt nicht, dass Bitcoin dabei helfen wird, El Salvadors Wirtschaft anzukurbeln.

(ds)