Elbrus kommt in Fahrt

Britische Kapitalgeber wollen in das russische Prozessorprojekt E2K der Firma Elbrus einsteigen.

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Von
  • Andreas Stiller

Neben der amerikanischen Startup-Company Transmeta macht auch die russische Firma Elbrus mit Andeutungen bezüglich eines völlig neuen Prozessor-Designs auf sich aufmerksam. Unter Leitung des ehemaligen Chefentwicklers russischer Militärcomputer, Boris Babaion, hat Elbrus nach eigenen Angaben ein Design namens E2K entwickelt, das mehrere Male schneller als aktuelle Intel-Prozessoren sein soll. Das Unternehmen beziffert die Prozessorleistung bei 1,2 GHz (in 0,18 µm) mit 135 SPECint95 und 350 SPECfp95, was 4- respektive 12-mal schneller wäre als der aktuelle Coppermine-733.

Für den Abschluß der Forschungen sowie die Fertigung von Prototypen ist Elbrus seit geraumer Zeit auf der Suche nach Kapitalgebern, da der langjährige Geschäftspartner Sun am E2K nicht besonders interessiert zu sein scheint. Unter Führung des Investment-Bankiers Robert Fleming wollen nun jedoch britische Venture-Kapitalisten mit 60 Millionen Dollar in das Projekt einsteigen.

Wie Transmeta hat auch Elbrus derweil schon einige Patente beim amerikanischen Patentbüro USPTO eintragen lassen, zuletzt Ende September 99 das Patent US05958048: "Architectural support for software pipelining of nested loop". Wie beim Transmeta-Chip Crusoe soll auch beim E2K eine Kombination aus Hard- und Software für eine schnelle x86-Emulation sorgen. Transmeta-Chef Ditzel hat früher übrigens jahrelang als Moskauer Sun-Chef in engem Kontakt zu Elbrus gestanden. Insofern wird natürlich gemunkelt, er habe sich möglichweise von Babaions Ideen inspirieren lassen. (as)