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Elektroauto Tesla S bekommt Unterbodenschutz

Urs Mansmann

Der Elektroautohersteller Tesla rĂŒstet sein Modell S mit einem Unterbodenschutz aus Aluminium und Titan nach, nachdem drei Autos nach UnfĂ€llen Feuer gefangen hatten.

Das Elektroauto Tesla Modell S wird ab sofort mit einem zusÀtzlichen Unterbodenschutz aus Aluminium und Titan ausgeliefert, teilt der Hersteller in einem Blog [1] mit. Tesla reagiert damit auf zwei UnfÀlle [2], bei denen auf der Fahrbahn liegende Metallteile die Batterien beschÀdigt und damit einen Brand ausgelöst hatten. Die Sicherheitssysteme hatten in beiden FÀllen die Passagiere zum sofortigen Aussteigen aufgefordert, bevor diese das Feuer bemerkt hatten. In einem weiteren Fall entstand ein Batteriebrand nach einem schweren Unfall, bei dem das beteiligte Fahrzeug mit knapp 180 km/h (110 mph) eine Betonmauer durchbrochen hatte. Der Brand entstand erst einige Minuten, nachdem der Fahrer das Auto verlassen hatte. Durch die BrÀnde war niemand körperlich zu Schaden gekommen.

Die Hochgeschwindigkeitskamera zeigt die Wirkung des Unterbodenschutzes.

Die Hochgeschwindigkeitskamera zeigt die Wirkung des Unterbodenschutzes.

Der FirmengrĂŒnder Elon Musk sieht kein besonderes Sicherheitsrisiko von Elektroautos. Er erinnert daran, dass im vergangenen Jahr in Nordamerika 200.000 benzinbetriebene Fahrzeuge in Brand gerieten. FlĂŒssigtreibstoffe stellten laut Musk hinsichtlich der Brandgefahr ein deutlich höheres Risiko dar als Batterien. Dennoch arbeite man daran, die Sicherheit noch zu verbessern. So habe man durch ein Software-Upgrade die Bodenfreiheit bei Autobahngeschwindigkeit erhöht, was das Risiko eines Unfalls durch Unterbodenkontakt senke.

Der neue Unterbodenschutz ist dreiteilig und besteht aus einem abgerundeten Prallblech aus Aluminium mit einem Viertelzoll Dicke. Daran anschließend schĂŒtzt ein Titanblech die Batterien vor eindringenden Objekten. Als dritte Sicherung dient ein in einem spitzen Winkel zum Boden angebrachtes massives Strangpressprofil aus Aluminium, das Ă€hnlich einer Rampe das Überfahren von GegenstĂ€nden erleichtern soll. Der Hersteller habe insgesamt 152 Tests durchgefĂŒhrt, darunter auch mit Objekten aus gehĂ€rtetem Stahl wie beispielsweise AnhĂ€ngerkupplungen, berichtet Musk. In keinem der Tests habe die UmhĂŒllung der Batterien Schaden genommen.

Der zusĂ€tzliche Schutz soll keine Auswirkungen auf die technischen Daten oder die Reichweite des Fahrzeugs haben. Beim nĂ€chsten Werkstattbesuch oder auf Wunsch bereits vorher sollen alle bereits ausgelieferten Fahrzeuge nachgerĂŒstet werden. Neuwagen des Modells S erhalten den Unterbodenschutz kĂŒnftig serienmĂ€ĂŸig. (uma [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-2157989

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.teslamotors.com/blog/tesla-adds-titanium-underbody-shield-and-aluminum-deflector-plates-model-s
[2] https://www.heise.de/news/Elektroauto-Tesla-Model-S-wird-nach-Braenden-untersucht-2050060.html
[3] mailto:uma@ct.de