Elektronische Gesundheitskarte wird wissenschaftlich begleitet

Der Start der Online-Anbindung der eGK wird wissenschaftlich untersucht. Geprüft wird die Qualität und Handhabung des Gesamtsystems und erstmals auch, ob durch die Aufbringung eines Fotos des Versicherten der Kartenmissbrauch reduziert wird.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die für die eGK-Einführung verantwortliche Projektgesellschaft Gematik hat dem Studiengang Gesundheitsmanagement der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg den Auftrag erteilt, den Online-Test der eGK in den beiden Testregionen Nordwest und Südost wissenschaftlich zu begleiten. Wissenschaftler sollen die Praxistauglichkeit des Online-Abgleichs der Versichertenstammdaten untersuchen, der in 1000 Arztpraxen und 10 Krankenhäusern startet.

Nach Angaben der Gematik und der FAU soll die wissenschaftliche Begleitforschung in den Testgebieten sicherstellen, dass die Praktiker beim alltäglichen Umgang mit der eGK keine Probleme haben. So sollen die Systemqualität (Handhabbarkeit der Hardware), die Stabilität und Verfügbarkeit, sowie die Servicequalität (Umstellungsaufwand und der technische Support) untersucht werden. Auch die Informationsqualität hinsichtlich der Verständlichkeit von Fehlermeldungen gehören dazu, ebenso die Zufriedenheit des ärztlichen Personals. Schließlich werden die eigentlichen Auswirkungen des eGK-Einsatzes in der telematischen Infrastruktur untersucht, die seitens der Befürworter als Argumente für die neuen Karte angeführt werden: Wird die Datenqualität durch den Online-Abgleich der Stammdaten verbessert? Führt das Foto auf der Karte zu einem messbaren Rückgang des Kartenmissbrauches?

Nach der Erhebung der Daten durch die Wissenschaftler wird ein Gutachten erstellt, dem ein umfassender Abschlussbericht folgen soll. Unmittelbar nach diesem Bericht soll der quartalsmäßig verpflichtende Stammdatenabgleich bundesweit freigeschaltet werden. "Zeitnah sollen weitere Anwendungen wie das Notfalldatenmanagement, die sichere Kommunikation für Leistungserbringer sowie Arzneimitteltherapiesicherheit Datenmanagement folgen", heißt es in der Mitteilung der Gematik. So werde zügig ein deutlicher Mehrwert der neuen Karte für die Patienten geschaffen. (jk)