Elektronischer Lotse speziell für LKW

Die Karlsruher Softwarefirma Map&Guide hat heute den truck navigator der Öffentlichkeit vorgestellt, nach Unternehmensangaben das erste mobile Navigationssystem, das speziell für den schweren Gütertransport konzipiert wurde.

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Von
  • Detlef Borchers

Die Karlsruher Softwarefirma Map&Guide hat heute den truck navigator der Öffentlichkeit vorgestellt, nach Unternehmensangaben das erste mobile Navigationssystem, das speziell für den schweren Gütertransport konzipiert wurde. Auf der Basis des PC-Navigationssystems von Map&Guide wurde die Software um die Daten des Falk-Truckeratlas erweitert und mit Angaben von lokalen Regierungsbehörden ergänzt. Damit berücksichtigt das Navigationssystem die Durchfahrtshöhen von Brücken, LKW-Sperrungen, besondere Verbote für Gefahrenguttransporte, aber auch Dinge wie besondere Wendemöglichkeiten für LKW und Staumeldungen via TMC. Die Software kommt zu einer Zeit, da in der Diskussion um die LKW-Maut Landkreise und Regierungsbehörden verstärkt über Straßenbenutzungssperren für mautpflichtige LKW nachdenken. Da der truck navigator über das Internet aktualisiert wird, soll er alle aktuellen Verbote und Gebote berücksichtigen.

Der 449 Euro teure truck navigator wird auf CD für den PC ausgeliefert. Von dort wandert die Software mittels Microsofts Synchronsierungs-Tool ActiveSync auf gängige PDAs mit dem Betriebssystem Pocket PC 2002/03, die mindestens 32 MByte RAM haben müssen sowie eine 512-MByte-Speicherkarte (CF- oder SD-Card). Neben dieser Komponentenlösung soll der truck navigator ab Sommer 2005 auf den industrietauglichen Geräten von Gotive, dem skeye.pad von Höft&Wessel sowie dem Workabout pro von Psion angeboten werden. Außerdem verhandelt Map&Guide mit diversen LKW-Herstellern über eine Werkslösung. Durch Umstellung des Fahrzeugsprofils auf PKW lässt sich Truck-PDA zudem in ein normales mobiles Navigationssystem verwandeln.

Die erste Version des truck navigator ist nicht direkt mit der Mautberechnung gekoppelt. Allerdings kennt sie die Option "Autobahn vermeiden", die angeblich für "Busfahrer mit Rentnern auf Kaffeefahrt" gedacht ist. In zukünftigen Updates soll die Mautoptimierung enthalten sein, desgleichen dynamisch nachladbare Informationen über Wartezeiten an Grenzübergängen und Fähren sowie über LKW-geeignete Parkplätze. Auf einer Testfahrt rund um Karlsruhe vermied die Software, den Actros-Sattelzug von DaimlerChrysler durch enge Wohngebiete zu steuern, berücksichtigte verbotene Ortsdurchfahrten und routete um eine Brücke mit der niedrigen Durchfahrtshöhe von 3,8 Metern. Ein Parcours durch die Innenstadt zeigte: Die größte Entlastung wird der truck navigator bei der Zielfahrt in fremden Städten bieten, (noch) nicht bei der umstrittenen Mautvermeidung. (Detlef Borchers) / (pmz)