Emirate kappen Somalias Internetverbindung

Seit Donnerstag ist das afrikanische Land Somalia vom Internet abgeschnitten.

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Von
  • Egbert Meyer

Seit Donnerstag ist das afrikanische Land Somalia vom Internet abgeschnitten. Wie die Presseagentur Associated Press (AP) berichtet, hat das staatliche Telekommunikationsunternehmen Etisalat der Vereinigten Arabischen Emirate den internationalen Internet-Gateway des einzigen somalischen Internet-Providers Somali Internet Co. gekappt.

Das Unternehmen zählt zu den 62 Firmen, die von der US-Regierung verdächtigt werden, Osama bin Ladens Terrororganisation Al-Quaida finanziell zu unterstützen. Der Internet-Provider ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Firmen Telecom Somalia, NationLink und Al-Barakaat, dem größten Arbeitgeber Somalias.

Auch Al-Barakaat steht auf der am 7. November von der US-Regierung veröffentlichten Liste von Al-Quaida-Sympathisanten. Bereits am 14. November hatte das Telekommunikationsunternehmen seine internationale Telefonvermittlung einstellen müssen, weil die internationalen Leitungen von Concert Communications, dem ehemaligen Gemeinschaftsunternehmen von British Telecom und AT&T, abgeschaltet wurden. Zudem wurden alle ausländischen Konten von Somali Internet Co. und Al-Barakaat eingefroren. Beide Firmen bestreiten, mit dem internationalen Terrorismus in Verbindung zu stehen.

Insbesondere die Sperrung internationaler Kommunikationswege könnte für die Einwohner Somalias verheerende Folgen haben: Es ist eine dramatische Erhöhung der Arbeitslosenzahlen zu befürchten. Zudem seien hunderttausende Somalis auf finanzielle Zuwendungen aus dem Ausland angewiesen, die nach AP-Angaben im Wesentlichen über einen Geldtransferservice von Al-Barakaat abgewickelt wurden. (vza/ct)

Mehr dazu in Telepolis: Somalia weitgehend von der Auslandskommunikation abgeschnitten (em)