Energie aus der Tiefe: Lithiumprojekt soll Batterie-Rohstoff fördern

Ein Geothermie-Kraftwerk in Rheinland-Pfalz könnte Lithium aus Thermalwasser gewinnen. Das Vorhaben ist aber noch in einer frühen Phase.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen
Energie aus der Tiefe: Lithiumprojekt soll Batterie-Rohstoff fördern

(Bild: Immersion Imagery/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

In einem Geothermiekraftwerk im Süden von Rheinland-Pfalz könnte einer der wichtigsten Rohstoffe für Batterien möglicherweise aus Thermalwässern gewonnen werden: Lithium – mitentscheidend für Elektromobilität. "Wir gehen derzeit davon aus, dass in etwa zwei Jahren die Voraussetzungen für erste Pilotversuche im Geothermiekraftwerk Insheim vorliegen können", sagte Jörg Uhde, Geschäftsführer der Pfalzwerke geofuture GmbH in Insheim (Pfalz).

Um eine mögliche Lithium-Gewinnung aus dem Thermalwasser des Geothermiekraftwerks Insheim zu prüfen, hatte das Unternehmen eine Absichtserklärung mit dem Partner Vulcan Energy geschlossen. "Wir hoffen, dass die dazu benötigte Technologie in einer überschaubaren Frist entwickelt wird und damit eine zusätzliche Wertschöpfung für das Geothermiekraftwerk realisiert werden kann", meint Uhde. Die Lithiumgewinnung werde jedoch nur aufgenommen, wenn diese auch wirtschaftlich sei.

Lithium ist mit Kobalt einer der wichtigsten Rohstoffe für Batterien, die beiden Metalle kommen aber auch in zahlreichen Hightech-Produkten vor. Das chemische Element Lithium ist ein sogenanntes Alkalimetall, in Batterien ist es in geladener Form wichtig für die Speicherung von Elektrizität. Der Lithium-Ionen-Akku bildet eine Basistechnologie vieler Anwendungen, auch bei Smartphones und Computern.

Im Gespräch sei in Insheim eine mögliche Pilotanlage, zu deren Größe und Kosten er aber noch keine belastbaren Aussagen machen könne, sagte Uhde. "Da dafür zunächst die Grundlagen erarbeitet werden müssen, wurde dem Landesamt für Geologie und Bergbau in Mainz noch kein Antrag vorgelegt." Medien hatten jährlich 2000 Tonnen Lithium genannt, die gefördert werden könnten. Dies bestätigte Uhde nicht. In Geothermie-Anlagen wird die Wärme von Wasser aus der tiefen Erde genutzt. Im Oberrheingraben enthält das Thermalwasser Lithium, das abgefiltert werden soll, ehe es wieder in die Erde geleitet wird.

(axk)