Energieexperte: Kernfusion hat Zukunftspotenzial

Der scheidende Vorsitzende des Forschungszentrums Jülich Joachim Treusch hat vor überzogenen Hoffnungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gewarnt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 362 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Niels Boeing

Der scheidende Vorsitzende des Forschungszentrums Jülich Joachim Treusch hat im Gespräch mit Technology Review vor überzogenen Hoffnungen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien gewarnt. Zwar bestehe ein Konsens darüber, dass die Nutzung von Wind- oder Solarenergie ausgeweitet werden müsse, aber in den kommenden 20 bis 30 Jahren führe kein Weg an Kernenergie und fossilen Brennstoffen vorbei. "Kohle ist der einzige verlässlich lieferbare Brennstoff", sagte Treusch, der am zweiten Energiegipfel am 9. Oktober teilnehmen wird und bereits beim ersten als einziger Wissenschaftler im Kanzleramt dabei war.

Die deutsche Kerntechnikforschung könne zudem mit Simulationsrechnungen dazu beitragen, dass Kernkraftwerke in aller Welt noch sicherer würden. Treusch setzt auch große Hoffnungen in die Weiterentwicklung der Kernfusion. Dass es auch 50 Jahre nach Beginn der Fusionsforschung keinen kommerziell betreibbaren Reaktor gibt, ließ er als Einwand nicht gelten. "Inzwischen ist der Prozess verstanden und man weiß, wie man mehr Energie rauskriegt, als man hineinstecken muss", betonte Treusch. "Nun braucht man 'nur noch' eine Stabilität des Prozesses und einen Reaktor, der den Belastungen lange genug standhält und nicht nach ein paar Jahren zu Sperrmüll wird."

Mehr dazu in Technology Review online: (nbo)