Energieverbrauch in Deutschland stark gesunken

Knapp fünf Prozent weniger Primärenergie wurden im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr in Deutschland verbraucht.

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Photovoltaik-Anlage am Bremer Weserstadion vor leicht bewölktem Himmel.

Photovoltaik am Bremer Weserstadion.

(Bild: heise online / anw)

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Der Energieverbrauch in Deutschland ist im ersten Quartal kräftig gesunken. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) betrug der inländische Primärenergieverbrauch im ersten Quartal 2024 rund 3030 Petajoule (PJ) beziehungsweise 103,4 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Das waren 4,6 Prozent weniger als im selben Quartal des Vorjahres.

Als Hauptgründe für den Rückgang sieht die AGEB die verhaltene Konjunktur, die milde Witterung, hohe Energiepreise sowie die gestiegenen Kosten für CO₂-Emissionen im nationalen Emissionshandel. Verbrauchssteigernd hätten sich die kontinuierlich wachsende Bevölkerung und der Schalttag am 29. Februar ausgewirkt. So zum Beispiel beim Erdgasverbrauch, dessen Wachstum um 1,2 Prozent "ganz überwiegend" auf einen Mehrverbrauch durch den zusätzlichen Februartag zurückzuführen sei, wie die AGEB mitteilte.

Erdgas hatte im vorigen Quartal mit 31,8 Prozent den größten Anteil am Primärenergieverbrauch. Es folgen Mineralöl mit 30,5 und erneuerbare Energien mit 21,2 Prozent. Steinkohle kam auf 7,8, Braunkohle auf 7,1 Prozent. Der Verbrauch an Steinkohle habe in den ersten drei Monaten insgesamt um knapp 21 Prozent abgenommen, teilte die AGEB mir. Der Verbrauch von Braunkohle ging um gut 19 Prozent zurück. Insbesondere der weitere Rückgang des Kohleeinsatzes dürfte nach AGEB-Einschätzung die CO₂-Emissionen um etwa 6,6 Prozent oder 12 Millionen Tonnen gesenkt haben. Aus Atomkraft wurde im vergangenen Quartal kein Strom mehr erzeugt, die letzten drei AKW gingen am 15. April 2023 vom Netz.

Aus erneuerbaren Energiequellen stammten im ersten Quartal 2,9 Prozent mehr Energie als noch vor einem Jahr. "Diese Entwicklung beruht insbesondere auf einer Zunahme der Stromproduktion aus Wasserkraft, Photovoltaik und vor allem der Windenergie", hieß es. Nach der Abschaltung der drei letzten Atomkraftwerke Mitte April 2023 habe Kernenergie keine Beiträge mehr zur inländischen Energieversorgung geleistet.

(anw)