Englische Schulbehörde Becta legt Beschwerde gegen Microsoft ein

Die British Educational Communications and Technology Agency fordert Verbesserungen bei Schul-Lizenzen für Microsoft-Programme.

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Von
  • Boi Feddern

Die nationale Schulbehörde Englands, Becta (British Educational Communications and Technology Agency), hat beim britischen Office of Fair Trading (OFT) Beschwerde gegen Microsoft wegen vermeintlich wettbewerbswidriger Praktiken eingelegt. Die Becta stützt sich dabei vor allem auf einen von ihr im Januar veröffentlichten vorläufigen Bericht (PDF-Datei), indem sie die von Microsoft für Schulen angebotenen Lizenzmodelle in ihrer jetzigen Form, das Preis-/Leistungsverhältnis der Programme und die nicht zufriedenstellende Kompatibilität von Microsoft-Produkten mit alternativen Dokumentformaten kritisiert.

Die Behörde rät Schulen insbesondere davon ab, auf die restriktiven Subskriptions-Lizenzmodelle einzugehen. Hierbei mietet die Schule die Software von Microsoft für einen befristeten Zeitraum – beispielsweise für ein Jahr – und muss danach erneut bezahlen, um die Lizenz zum Nutzen eines Programms wieder zu erneuern. Die Becta kritisiert hier unter anderem die hohen Kosten beim Umstieg zu einer unbefristeten Lizenz (Perpetual Licences).

Bis das Office of Fair Trading zu den vorgeschlagenen Verbesserungen bei Subskriptions-Lizenzmodellen Stellung genommen hat, sollten Schulen eher gleich den Kauf von Perpetual Licenses in Betracht ziehen, da hier eine wesentlich bessere Preistranparenz herrsche, rät die Becta.

Im Hinblick auf Office 2007 fordert die Schulbehörde, dass das Programm erst dann in Schulen eingesetzt werden sollte, wenn es eine zufriedenstellende Interoperabilität mit alternativen (Office-)Programmen gebe. Das schließe notwendigerweise auch eine Unterstützung für das international anerkannte Dateiformat ODF (Open Document Format) ein.

Zwischenzeitlich soll es bereits Gespräche mit Microsoft über die Streitpunkte gegeben haben, die jedoch keinen nennenswerten Fortschritt gebracht hätten. Die Becta hofft nun, dass ihre Beschwerde beim Office of Fair Trading (OFT) dazu führt, dass sich Microsoft möglichst umgehend um die Belange kümmere. Den finalen Bericht zu Microsofts Schullizenzprogrammen, der eigentlich im Januar 2008 erscheinen sollte, will die Schulbehörde bis zu einer Stellungnahme des Office of Fair Trading nun erst einmal aufschieben. (boi)