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Entfernte "GeForce Now"-Spiele: Nvidia fehlt Einigung mit Activision

Daniel Herbig
Entfernte GeForce-Spiele: Nvidia fehlt kommerzielle Einigung mit Activision

(Bild: Nvidia)

Spiele von Activision-Blizzard tauchen nicht mehr bei GeForce Now auf, weil der Vertrag abgelaufen ist. Ob es zu einer Einigung kommt, bleibt offen.

Alles nur ein "MissverstĂ€ndnis"? So möchte Nvidia den peinlichen GeForce-Now-RĂŒckzieher von Activision-Blizzard verstanden wissen. GegenĂŒber der Nachrichtenagentur Bloomberg erklĂ€rt Nvidia, man sei davon ausgegangen, dass der Vertrag mit dem US-Publisher auch fĂŒr das kommerzielle GeForce Now gilt. Weil Activision das offenbar anders sieht, habe man die Spiele aus dem Dienst entfernen mĂŒssen.

Nvidias Cloud-Gaming-Dienst GeForce Now war am 5. Februar nach lĂ€ngerer Beta-Phase gestartet [1]. Nutzer können ihn eingeschrĂ€nkt kostenlos oder im Abo fĂŒr 5,50 Euro im Monat verwenden. Nvidia bietet keine eigene Bibliothek an Spielen an, sondern lĂ€sst User ihre Spiele von Steam und Co. in der Cloud ausfĂŒhren. Das funktioniert aber nur, wenn die Hersteller dieser Titel eine solche Funktion ausdrĂŒcklich zulassen. Im Hintergrund verhandelt Nvidia mit Entwicklern und Publishern, um eine möglichst breite KompatibilitĂ€t zu gewĂ€hrleisten.

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Die Spiele von Activision-Blizzard verschwanden etwa eine Woche nach Marktstart aus der GeForce-Bibliothek [3]. Nvidia trifft das hart: PopulÀre Titel wie die "Call of Duty"-Spiele oder Overwatch sind damit nicht mehr bei GeForce Now spielbar. Nvidia fehlen weiterhin Spiele anderer namhafter Spielefirmen wie Electronic Arts und Rockstar Games.

Die entfernten Spiele von Activision-Blizzard sind fĂŒr Nvidia aber besonders unangenehm, weil der Fall zeigt, wie schnell die Bibliothek des Cloud-Gaming-Diensts schrumpfen kann. GrundsĂ€tzlich ist Nvidias Modell kundenfreundlicher als die eigenen Spiele-Stores anderer Cloud-Gaming-Dienste, wo Nutzer ein Spiel unter UmstĂ€nden zum zweiten Mal kaufen mĂŒssen. Allerdings ist GeForce Now in besonderem Maße auf die Kooperation der Publisher angewiesen.

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GeForce Now Test

Mit der Bezeichnung als "MissverstĂ€ndnis" versucht Nvidia nun, den Fall zu verharmlosen. TatsĂ€chlich fehlte Nvidia von Anfang an die Lizenz, Spiele von Activision-Blizzard ĂŒber die kostenlose Beta-Phase hinaus in einem kommerziellen Produkt anbieten zu dĂŒrfen. Man wolle nun versuchen, den Vertrag neu auszuhandeln, erklĂ€rt Nvidia gegenĂŒber Bloomberg [4]. Der Ausgang der GesprĂ€che ist offen. (dahe [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-4661985

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Cloud-Gaming-Geforce-Now-startet-fuer-5-50-Euro-im-Monat-4653280.html
[2] https://www.heise.de/Datenschutzerklaerung-der-Heise-Medien-GmbH-Co-KG-4860.html
[3] https://www.heise.de/news/Geforce-Now-Keine-Spiele-mehr-von-Activision-Blizzard-4658648.html
[4] https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-02-14/nvidia-blames-misunderstanding-for-activision-faux-pas
[5] mailto:dahe@heise.de