Entlassungswelle in der Fintech-Branche geht weiter
Der Payment-Anbieter SumUp baut Stellen ab. Rund 100 Angestellte in Brasilien müssen gehen. Auch andere Start-ups feuern Beschäftigte.
Anfang des Jahres war man noch auf der Suche nach neuen Kapitalgebern, nun hat das deutsch-britische Payment-Start-up SumUp rund 100 Angestellten in Brasilien gekündigt. SumUp-Gründer Marc-Alexander Christ habe die Entlassungen auf Nachfrage bestätigt und diese mit "wirtschaftlicher Instabilität" in Brasilien begründet. Das berichtet das Onlineportal Finance Forward.
Ob auch am deutschen Standort Stellenabbau droht, ist unklar. Weltweit beschäftigt SumUp nach eigenen Angaben rund 3.000 Angestellte. Im Januar hatte Bloomberg vermeldet, SumUp erwäge die Beschaffung von neuem Geld in einer Finanzierungsrunde, die den Wert des Unternehmens auf etwa 20 Milliarden Euro steigern könnte. SumUp könnte mehr als 500 Millionen Euro von Investoren erhalten, sagte damals eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Start-up-Unternehmen in der Finanzbranche suchen oft Wagniskapitalgeber und nehmen üblicherweise eine jahrelange Verlustphase in Kauf, um sich am Markt durchzusetzen.
Fintechs mit Problemen
Doch auch die Fintech-Branche hat mit den vielfältigen Folgen des Ukraine-Krieges zu kämpfen. In den Vereinigten Staaten, Indien und Brasilien hat der Einbruch zu mehr als 2000 Entlassungen bei hochkarätigen Neufirmen geführt. Auch Israels IT-Start-ups leiden unter der Wirtschaftskrise. Wertverluste an den Börsen, erschwerte Finanzierungen, das Ende der Corona-Sonderkonjunktur und Rezessionsängste stellen die Unternehmen vor Probleme.
Hierzulande mussten zuletzt einige Finanz-Start-ups Beschäftigte entlassen, so der schwedische Zahlungsanbieter Klarna, das Banking-Start-up Kontist und der Kryptowährungsspezialist Nuri (ehemals Bitwala). Nach einer Hype-Phase in den vergangenen zwei Jahren stehen Fintech-Start-ups derzeit besonders unter Druck, schreibt Finance Forward. "Sie müssen zeigen, dass sie auch profitabel arbeiten können."
(akn)