Entwicklervorschau auf WebOS 2.0

HPs neuer Zukauf Palm hat eine limitierte Beta-Version für die nächste Generation seines mobilen Betriebssystems vorgestellt. Mit einer für jeden zugänglichen Version ist offenbar in diesem Jahr zu rechnen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Das nächste größere Update für Palms mobiles Betriebssystem WebOS wird konkreter. Die Entwickler haben jetzt eine Beta der Version 2.0 für Programmierer, die Mitglieder eines Early-Access-Programms sind, zum Download freigegeben. Mit einer für jeden zugänglichen Version ist offenbar in diesem Jahr zu rechnen. Damit würden Aussagen des vormaligen Palm-Chefs Jon Rubinstein vom Juli dieses Jahres bestätigt. Das derzeit aktuelle Release des Betriebssystems ist WebOS 1.4.5, das zugehörige Software Development Kit (SDK) läuft unter der gleichen Versionsnummer.

Die Beta ist das erste Release seit der Übernahme von Palm durch HP. WebOS gilt als Palms Antwort auf Apples iOS 4 und Googles Android 2.2. Außerdem wird gemutmaßt, dass HP bald einen eigenen Tablet-Computer mit WebOS 2.0 auf den Markt bringen wird.

Spielte das Thema Multitasking auf der Bedienoberfläche schon bei früheren Versionen eine zentrale Rolle, will der Hersteller mit sogenannten Stacks einen Schritt weitergehen. Bei WebOS werden laufende Anwendungen in kleineren Fenstern, Cards genannt, auf dem Display angezeigt. Sie lassen sich durch Fingergesten aufrufen, beenden oder sortieren. In den Stacks werden verwandte Cards zusammengefasst, wodurch die Bedienoberfläche aufgeräumter erscheinen soll.

Mit der neuen Version öffnet Palm die Synergy APIs für Entwickler. Das Sychronisationssystem kombiniert Adressbucheinträge mit dazugehörigen Daten und Nachrichten. Beispielsweise findet man unter einem Namenseintrag nicht nur Rufnummern, Mail- und Postadressen, sondern auch Termine aus Quellen wie Exchange und Google Calendar, Mails und Kurznachrichten sowie Social-Network-Accounts. Nun soll es auch für externe Entwickler möglich sein, Konnektoren für die APIs Contacts, Calendar und Messaging zu schreiben.

Die "Universal Search" wurde in "Just Type" umbenannt und ermöglicht nun beispielsweise einfachere Aktualisierungen des sozialen Status der Anwender, ein einfacheres Einrichten von Erinnerungen oder Erweiterungen von Einkaufslisten. Für Entwickler mag von Bedeutung sein, dass sie nun mit den PDK-Plug-ins Webtechniken und C/C++-Komponenten in einer Anwendung kombinieren können. Das PDK wird mit der finalen Freigabe des Betriebssystems den Beta-Status verlassen. Das vereinfacht es, für andere Plattformen entwickelte Apps nach WebOS zu portieren. WebOS-Anwendungen lassen sich zudem mit der in der Version 2.0 enthaltenen Node.js-Laufzeitumgebung in JavaScript schreiben. (ane)