Entwicklungsumgebung RStudio: Mit neuem Namen hin zu Python und VS Code

Bisher trugen RStudio sowie die Firma dahinter den gleichen Namen. Nun wurde dieser geändert, um die Öffnung hin zu mehr Programmiersprachen zu bekräftigen.

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(Bild: kentoh / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank-Michael Schlede

Auf seiner jährlichen Anwenderkonferenz in Washington D.C. hat das Unternehmen RStudio am 27. Juli bekanntgegeben, dass es seinen Firmennamen in Posit ändert. Damit bekräftigten die Macher hinter der Entwicklungsumgebung RStudio für die Programmiersprache R nach ihren eigenen Aussagen ihre Absicht, den Fokus ihrer Firma und des Produkts über R hinaus auf Benutzer von Python und Visual Studio Code auszuweiten.

Auch mit den bisherigen Versionen der RStudio IDE hat die Firma bereits Python unterstützt. So betont das Unternehmen dann auch schon seit mehreren Jahren, dass seine kommerziellen Produkte sowohl für R als auch für Python zweisprachig sind. Allerdings scheint den Machern hinter der Marke "RStudio" auch klar zu sein, dass es diese Marke schwieriger gemacht hat, Entwickler und Entwicklerinnen davon zu überzeugen, die Produkte auch für die Nutzung mit Python in Betracht zu ziehen.

In einem ausführlichen Beitrag im Firmenblog erläutern Firmengründer J.J. Allaire und Chief Scientist Hadley Wickham, welche Überlegungen zu diesem Schritt führten. Sie betonen, dass ihr Unternehmen auch weiterhin plant, einen großen Teil seiner Entwicklungsarbeit in der nächsten Zeit R-bezogen zu halten, die Firma aber generell nicht mehr unter dem Namen des ersten Produkts – der RStudio IDE – auftreten soll. Die Open-Source-IDE von Posit wird aber auch weiterhin den Namen RStudio tragen, selbst wenn diese mehrere Sprachen unterstützt, da sie speziell auf R-Nutzer ausgerichtet ist.

Die kommerziellen Produkte von Posit sollen jedoch in Posit Connect, Posit Workbench und Posit Package Manager umbenannt werden.

Neue Namen und neues Logo sowohl für die Firma als auch die kommerziellen RStudio-Produkte (Bild: RStudio).

Das Unternehmen arbeitet nach Aussagen der Manager zudem auch an VS Code für Open-Source-Benutzer, die nicht in erster Linie R verwenden. So hat RStudio erst kürzlich eine VS Code-Erweiterung für seine neue Quarto-Publikationsplattform veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Version der nächsten Generation von R-Markdown. Sie soll es einfacher machen, Text mit Code zu kombinieren und Ergebnisse in verschiedene Formate zu exportieren. Obwohl R-Markdown-Dokumente neben R auch in mehreren anderen Sprachen ausgeführt werden können, wurden sie für die Verwendung in R konzipiert. Quarto führt neben R auch Python, Julia und Observable JavaScript nativ aus. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Aussagen auch an anderen VS Code-bezogenen Projekten. Die Entwicklerinnen und Entwickler bei Posit betonen aber, dass sie sich dabei nicht darauf konzentrieren, VS Code für R als Ersatz für die Open-Source-IDE RStudio zu positionieren.

(fms)