Epic Games gibt "Fortnite" in China auf

Seit 2018 versuchte Epic Games, "Fortnite" auf dem chinesischen Markt zu etablieren. Doch das Spiel bekam keine Zulassung – nun gibt Epic auf.

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(Bild: Epic Games)

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Epic Games stellt sein Battle-Royale-Spiel "Fortnite" in China ein. Dass der im Westen überaus beliebte Shooter in China eingestellt wird, kündigte Epic Games knapp angebunden auf der örtlichen Webseite an. Gründe nannte das Entwicklerstudio dabei nicht.

"Fortnite" war in China nie offiziell gestartet. Seit 2018 betreibt Epic Games gemeinsam mit Anteileigner Tencent eine ausgedehnte Testphase einer angepassten Version namens "Fortress Night". Diese Testversion war spielbar, für eine Vollversion blieb aber die Zulassung der chinesischen Regierung aus, schreibt der auf China spezialisierte Spiele-Analyst Daniel Ahmad auf Twitter.

Daher habe Epic Games keine In-App-Käufe anbieten können. Weil Epic Games "Fortress Night" nicht monetarisieren konnte, dürfte der Betrieb einer Testversion in China ein reines Verlustgeschäft für die Spielefirma gewesen sein. Am 15. November zieht Epic nun den Stecker, bereits seit dem 1. November können keine Accounts mehr angelegt werden, heißt es in der chinesischen Ankündigung.

Online-Shooter und insbesondere Shooter haben es in China schwer: Wie stark die chinesische Regierung solche Spiele reguliert, zeigt der Fall der Mobilversion von "PUBG", die ebenfalls mithilfe von Tencent auf den chinesischen Markt gebracht wurde. Blut wurde komplett aus dem Spiel entfernt, die Animation der sterbenden Spielfiguren durch patriotischen Salut ersetzt. Außerdem wurde der Name in China zu "Game for Peace" geändert.

Im August hatte die chinesische Behörde National Press and Publication Administration NPPA die Zeit, die Kinder und Jugendliche mit dem Spielen von Online-Games verbringen dürfen, auf drei Stunden pro Woche begrenzt. Zuvor waren 90 Minuten pro Wochentag erlaubt. Die Einschränkung soll nach offiziellen Angaben "die körperliche und geistige Gesundheit Minderjähriger" schützen. Im September betonte China in einem Treffen mit Industrievertretern außerdem, dass "verweichlichende" oder "unmännliche" Inhalte und die "Verherrlichung von Geld" in chinesischen Videospielen verboten sind.

(dahe)