Erfinder der blauen LED bekommt hohe Kompensationszahlungen

Nichia muss dem Erfinder der blauen Leuchtdiode, Shuji Nakamura, 20 Milliarden Yen (rund 151 Millionen Euro) Kompensation zahlen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Die Firma Nichia muss dem Erfinder der blauen Leuchtdiode, Shuji Nakamura, 20 Milliarden Yen (rund 151 Millionen Euro) Kompensation zahlen. Das hat der Tokyo District Court am Freitag entschieden. Laut eines Berichts der japanischen Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun hat Nichia gegen das Urteil bereits Widerspruch angekündigt. Erst einen Tag zuvor hatte dasselbe Gericht den japanisches Elektronik-Konzern Hitachi zur Zahlung von 163 Millionen Yen (rund 1,2 Millionen Euro) an seinen ehemaligen Mitarbeiter Seiji Yonezawa für dessen Entwicklungsarbeiten zur Datenspeicherung auf DVDs verurteilt.

Nakamura hatte im Dienste des japanischen Elektronik-Konzerns Nichia den Herstellungsprozess für blaue Leuchtdioden entwickelt, mit dessen Hilfe der vorher im Mittelfeld agierende Konzern eine herausragende Marktposition einnehmen konnte. Nakamura, der mittlerweise als Materialwissenschaftler am College of Engineering der University of California, Santa Barbara, arbeitet, fand seine Verdienste nicht hinreichend gewürdigt und verklagte den Konzern auf Herausgabe der Patentrechte an seinen Forschungsergebnissen und Zahlung einer Kompensation.

Im vergangenen Herbst entschied das zuständige Gericht jedoch in einem vorläufigen Urteil, dass die Patenrechte bei Nichia bleiben. Beobachter hatten deshalb auch nicht damit gerechnet, dass das Gericht Nakamura eine derartig hohe Kompensation zuweist. Richter Ryoichi Mimura schätzte jedoch, dass Nichia mit Hilfe der umstrittenen Entwicklungen bislang rund 60 Milliarden Yen Gewinn gemacht hat. (wst)