Erfolgreiches Pilotprojekt: KI sucht in Kalifornien nach Waldbränden

In Kalifornien filmen über 1000 Kameras die Wälder, um Waldbrände früh zu finden. Wurden die Bilder bislang von Menschen angesehen, übernimmt das jetzt eine KI.

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Feuerwehrleute vor Waldbrand

(Bild: CAL FIRE_Official)

Lesezeit: 2 Min.

In Kalifornien sucht jetzt ein KI-System nach Anzeichen von Waldbränden und die Verantwortlichen sind zufrieden. Dazu analysiert das KI-System kontinuierlich Livebilder von mehr als 1.000 Kameras, die in Kaliforniens Bergen installiert sind und warnt, sobald es einen Brandherd identifiziert, berichtet die Los Angeles Times. Seit der Inbetriebnahme vor zwei Monaten seien so bereits 77 Feuer gefunden worden, bevor dazu ein Notruf eingegangen ist. Insgesamt habe die Technik 128 Mal angeschlagen, die Erfolgsrate beträgt also 60 Prozent. Die Technik "hat zweifellos unsere Reaktionszeit verbessert", zitiert die New York Times Phillip SeLegue von Cal Fire, der wichtigsten Feuerwehr in dem US-Bundesstaat. Je früher die vor Ort ist, desto größer die Wahrscheinlichkeit, das Feuer zu löschen.

Bislang mussten Angestellte des California Departments of Forestry and Fire Protection die Livebilder der Kameras selbst im Auge behalten, schreibt die New York Times. Trotz stundenlangem Beobachten der Computerbildschirme mussten sie jederzeit in der Lage sein, Hinweise auf einen Brand rasch zu erkennen. Mit dem KI-System erhalten sie tatkräftige Unterstützung. Im Rahmen des Pilotprojekts wurde die Technik nach Angaben der Los Angeles Times in sechs Kommandozentralen installiert und wird kontinuierlich weiter trainiert. Sobald die KI einen Alarm ausgibt, erhält das System anschließend eine Information darüber, ob es sich wirklich um einen Waldbrand gehandelt hat. Nach dem Erfolg soll die Technik jetzt in allen Zentralen Einzug halten, schreibt die Los Angeles Times.

Kalifornien wird immer wieder von schweren Waldbränden heimgesucht. Der Erfolg des neuen Projekts messe sich jetzt in den Feuern, von denen niemand hört, meint SeLegue. Das System wird in Zusammenarbeit mit der Universität von San Diego, Kalifornien weiterentwickelt und dabei auch auf die sich verändernden, jahreszeitlichen Bedingungen vorbereitet. Die verantwortlichen Forscher können sich vorstellen, dass solch ein System künftig auch vor Erdbeben, Erdrutschen, Lawinen und anderen Gefahren in der Natur warnen könnte. Eine solche Waldbrand-KI sei bislang nur in Kalifornien im Einsatz, angesichts der Zufriedenheit, dürften sich aber bald weltweit Nachahmer finden.

(mho)