Ericsson warnt vor schlechter als erwartet laufenden Geschäften

Das hochprofitable Geschäft mit Netzwerk-Erweiterungen und -Upgrades blieb hinter den Erwartungen zurück, während der Preisdruck bei neuen Netzwerkinstallationen durch starken Wettbewerb wächst.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der schwedische Telekommunikationsausrüster Ericsson überraschte die Börsen der Welt mit einer Gewinnwarnung: Die Gewinne würden im dritten Geschäftsquartal geringer als erwartet ausfallen, hieß es am Firmensitz in Stockholm. Dies liege vor allem an Rückgängen beim Verkauf von Infrastruktur-Upgrades und -Erweiterungen für Mobilfunknetze und einem unerwarteten Wechsel im verkauften Produktmix. Der Umsatz im dritten Quartal soll bei 43,5 Milliarden schwedischen Kronen (4,7 Milliarden Euro) liegen, der operative Gewinn bei 5,6 Milliarden Kronen (611 Millionen Euro). Der Nettogewinn soll ungefähr bei 4 Milliarden Kronen (437 Millionen Euro) liegen, ein Rückgang von 36 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahrs. Dies sei weit weniger, als man selbst erwartet habe und als die Börsen prognostiziert hätten, erklärte Ericsson.

Man habe nicht damit gerechnet, dass die Geschäfte mit Mobilfunknetzen im dritten Quartal vor allem in Regionen gemacht würden, in denen neue Netze einzurichten seien – ein Bereich, in dem der Wettbewerb besonders stark sei, führte Ericsson zur Erklärung aus. Der dadurch ausgelöste Preisdruck habe bisher immer durch die hochprofitablen Geschäfte mit Aufrüstungen und Erweiterungen für bestehende Mobilfunknetze mehr als ausgeglichen werden können. Im abgelaufenen dritten Quartal sei dieser Bereich, der seine Geschäfte meist recht kurzfristig abwickle, nicht in dem Maß erfolgreich gewesen wie in vergangenen Quartalen.

Die endgültigen Bilanzen für das dritte Quartal wird Ericsson am 25. Oktober vorlegen. Zuerst einmal aber wurde der schwedische Netzausrüster an der Börse abgestraft: Nach Vorlage der Umsatz- und Gewinnerwartungen für das dritte Quartal fiel der Kurs im frühen Handel an der Stockholmer Börse um 24 Prozent, in Frankfurt sackte der Kurs um über 26 Prozent ab. (jk)