Ericsson will nach Gewinnanstieg Dividende erhöhen

Ericsson blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2020 zurück. Dabei profitiert Ericsson vom 5G-Ausbau und der Pandemie-bedingten fortschreitenden Digitalisierung.

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(Bild: Ericsson)

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Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson hat im Geschäftsjahr 2020 bei Umsatz und Gewinn zugelegt. Wie Ericsson am Freitag mitteilte, sei der Umsatz im Schlussquartal im Jahresvergleich um 5 Prozent auf 69,6 Milliarden Kronen, etwa 6,87 Milliarden Euro, angestiegen. Der Gewinn stieg im Dreimonatszeitraum Oktober bis Dezember von 4,5 Milliarden Schwedische Kronen auf 7,2 Milliarden Schwedische Kronen an. Das starke Schlussquartal ist beispielhaft für das gesamte Geschäftsjahr von Ericsson, auch die Anleger sollen nun davon etwas haben.

Der Netzwerkausrüster profitierte im vergangenen Geschäftsjahr vom weltweiten Ausbau der 5G-Mobilfunknetze und dabei von dem Umstand, dass chinesische Netzwerkausrüster wie Huawei aufgrund von Sicherheitsbedenken einiger Staaten aus deren Netzen ausgeschlossen werden und damit weniger Konkurrenz vorhanden ist. Auch die Corona-Krise spielt Ericsson in die Karten, denn die Pandemie hat weltweit für einen Ausbau der Digitalisierung gesorgt und damit die Nachfrage nach Netzwerkkomponenten erhöht. Das bescherte Ericsson in 2020 einen Umsatzanstieg von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Waren es 2019 noch 227,2 Milliarden Schwedische Kronen sind es nun 232,4 Milliarden Schwedische Kronen. Der Gewinn stieg von 1,8 Milliarden Schwedische Kronen auf beachtliche 17,6 Milliarden Schwedische Kronen an, heißt es im Geschäftsbericht von Ericsson.

Die starke Performance führt Börje Ekholm, Präsident und CEO von Ericsson darauf zurück, dass der Konzern seine Kunden trotz der Pandemie weitgehend unbeschadet mit Netzwerkkomponenten beliefern konnte. Im Bereich 5G könne Ericsson auf 127 Handelsverträge und 79 operative Netzwerke weltweit blicken, heißt es in einer Mitteilung von Ericsson. Investitionen hätten sich nun ausgezahlt und sowohl zu einer führenden Position bei der Technik als auch einer besseren Kosteneffizienz geführt. Beides hätte auch zu einem höheren Marktanteil und der guten finanziellen Performance beigetragen.

Zwar profitiert Ericsson von dem Ausschluss Huaweis aus 5G-Netzwerken weltweit, allerdings sieht Ekholm diese Entwicklung auch kritisch. Vor dem Hintergrund, dass die schwedische Telekommunikationsbehörde chinesische Anbieter wie Huawei und ZTE trotz laufender Klage aus dem 5G-Netz ausgeschlossen hat, könnte Ericssons Geschäfte in China gefährden. Konkret: China könnte im Gegenzug Ericsson aussperren. Dass dies kein unmögliches Szenario ist, lässt sich aus einer Reaktion Chinas ablesen. Ein Verteter des chinesischen Handelsministeriums hatte Schweden davor gewarnt, unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit "gegen die Prinzipien der Welthandelsorganisation WTO und internationale Regeln" zu verstoßen. Solche Hinweise können Ekholm nicht schmecken, denn Ericsson ist auch im Reich der Mitte aktiv. So wird Ericsson etwa 10 Prozent des 5G-Netzes von China Unicom ausrüsten. Daher ist wenig verwunderlich, dass Ekholm darauf hinweist, dass das Netzwerkgeschäft auf Freihandel und den Wettbewerb in offenen Märkten basiert. Dies hätte auch bisher einen globalen Kommunikationsstandard 5G hervorgebracht, der weiterhin gesichert werden müsse.

Die Aktionäre sollen nun von dem guten Geschäftsjahr Ericssons und dabei vor allem von den sprudelnden Gewinnen profitieren. Ericsson erhöht deshalb die Dividende um ein Drittel auf 2 Schwedische Kronen, etwa 20 Cent. Die Aktie legte am Freitagmorgen einen Sprung um 10,35 Prozent auf 10,60 Euro hin.

(olb)