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Erste Beta von Ubuntu 12.10 freigegeben

Thorsten Leemhuis

Statt des Alternate Installer und der Live-Images für CDs und DVDs gibt es den Ubuntu Desktop nur noch als "konsolidiertes" Image, das rund 800 MByte groß ist

Statt des Alternate Installer und der Live-Images in einer für CDs oder DVDs geeigneten Größe gibt es die Desktop-Version von Ubuntu nur noch als "konsolidiertes" Image, das rund 800 MByte groß ist und sich zum Transfer auf DVDs oder USB-Sticks eignet. Diese Reduktion der Image-Palette von drei auf eins ist eine der Neuerungen, die die Ubuntu-Entwickler mit der ersten Beta von Ubuntu 12.10 (Quantal Quetzal) umgesetzt haben, die jetzt erhältlich [1] ist; auch von Ubuntu-Ablegern wie Kubuntu, Edubuntu oder Lubuntu stehen Beta-Versionen bereit.

Der Standard-Desktop Unity liegt der Beta in Version 6.4 bei, die Unterstützung für Dash-Vorschauen und eine "Coverflow"-Ansicht einbringt. Die Oberfläche nutzt jetzt eine Entwicklerversion von Compiz, die mit OpenGL ES 2.0 auskommt und daher auch auf Mini-Computern wie dem Pandaboard läuft. Als Office-Suite liegt LibreOffice 3.6.1 [2] bei. Die Beta des auf Version 4.9 von KDE setzenden Kubuntu setzt statt dessen versuchsweise [3] auf Calligra 2.5 [4] als Standard-Office-Suite.

Die Kernel der Betas von Ubuntu und Kubuntu 12.10 basieren auf Linux 3.5.3, der aktuellen Stable-Ausgabe des Ende Juli veröffentlichten Linux 3.5 [5]. Die Open-Source-3D-Treiber stellt eine Vorabversion des für Oktober geplanten Mesa 3D 9.0 [6], wodurch die Beta den Grafikkern in AMDs Trinity-Prozessoren und einige andere in den letzten Monaten vorgestellte Grafikchips unterstützt [7]; diese Mesa-3D-Version soll zudem OpenGL 3.1 implementieren. Beim X-Server setzt Ubuntu noch auf eine Vorabversion des kürzlich freigegebenen [8] X-Servers 1.13, der die Unterstützung für zur Laufzeit aktivierbare Grafikhardware verbessert.

Die Server-Version von Ubuntu passt auch weiterhin auf eine CD. Der bei den Desktop-Ausgaben eingesetzte Installer beherrscht jetzt das Einrichten eines LVMs (Logical Volume Managers) und das Verschlüsseln ganzer Laufwerke. Für diese beiden Aufgabe benötigte man bei früheren Ubuntu-Versionen den jetzt entfallenen Alternate Installer, der auch das Einrichten von Software-RAIDs mit Mdadm ermöglichte; diese Funktion soll der Installer erst bei Ubuntu 13.04 erhalten [9].

Einen Überblick über die Neuerungen liefern die Ankündigung [10] und die technische Übersicht [11] zur Beta; Details zur Kubuntu-Beta liefert eine andere Wiki-Seite [12]. Eine zweite Beta von Ubuntu ist für den 27. September geplant; die Freigabe von Quantal Quetzal ist für Donnerstag, den 18. Oktober angesetzt [13]. (thl [14])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1702257

Links in diesem Artikel:
[1] https://wiki.ubuntu.com/QuantalQuetzal/TechnicalOverview/Beta1#Get_Ubuntu_12.10
[2] https://www.heise.de/news/LibreOffice-3-6-1-korrigiert-Fehler-1678226.html
[3] https://wiki.kubuntu.org/QuantalQuetzal/Beta1/Kubuntu#Calligra_Suite
[4] https://www.heise.de/news/KDE-Office-Paket-Calligra-2-5-veroeffentlicht-1666518.html
[5] https://www.heise.de/hintergrund/Die-Neuerungen-von-Linux-3-5-1636890.html
[6] https://www.heise.de/hintergrund/Kernel-Log-Nvidia-aktualisiert-Grafiktreiber-1677800.html
[7] https://www.heise.de/meinung/Die-Woche-Release-early-release-often-1695916.html
[8] https://www.heise.de/news/X-Server-1-13-bringt-bessere-Unterstuetzung-fuer-Hybridgrafik-1701412.html
[9] https://www.heise.de/news/Ubuntu-will-den-Alternate-Installer-aufgeben-1676644.html
[10] http://fridge.ubuntu.com/2012/09/06/ubuntu-12-10-quantal-quetzal-beta-1-released/
[11] https://wiki.ubuntu.com/QuantalQuetzal/TechnicalOverview/Beta1#Get_Ubuntu_12.10
[12] https://wiki.kubuntu.org/QuantalQuetzal/Beta1/Kubuntu
[13] https://wiki.ubuntu.com/QuantalQuetzal/ReleaseSchedule
[14] mailto:thl@ct.de